Wird nicht nachgebessert, wäre eine Insolvenz besser, so Minister Guttenberg.
Der deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg beurteilt alle drei Übernahmekonzepte für den Autobauer Opel in ihrer bisherigen Form als unzureichend. "Bliebe es bei diesen Defiziten, wäre eine geordnete Insolvenz die klar bessere Lösung - auch sie könnte Chancen für die Zukunft Opels eröffnen", sagte Guttenberg der Zeitung "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht.
Steuergelder
Dass es drei Angebote gebe, bedeute nicht, "dass
eines davon automatisch und zwingend zum Tragen kommt", sagte der Minister.
"Zuvor müssen wir eine hohe Sicherheit dafür haben, dass die erheblichen
Steuermittel, die wir dafür einsetzen müssen, nicht verloren gehen. Diese
Sicherheit gewährleistet bislang aus meiner Sicht noch keines der drei
Angebote in ausreichender Weise."
Guttenberg hatte am Samstag von "Verhandlungsbereitschaft an allen Stellen" gesprochen und dem Fiat-Konzern bescheinigt, dieser habe sein Angebot in vielen Punkten präzisiert. Auch von dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna werden Regierungskreisen zufolge noch Veränderungen erwartet, insbesondere Abstriche bei dem bisher geplanten massiven Stellenabbau am Opel-Standort Bochum. Dritter Bieter ist der Finanzinvestor RHJ.
Treffen am Montag
Die Beratungen über die Opel-Rettung liefen mit
den Bietern wie auch mit dem Mutterkonzern General Motors und der
US-Regierung am Wochenende auf Arbeitsebene weiter. Am Montag will die
Regierung erneut zusammenkommen und möglicherweise eine Vorentscheidung
treffen.