Schwarz-blaue Idee

Betriebspensionen stürzen ab

11.05.2009

Eine halbe Million Österreicher kommt jetzt wegen der betrieblichen Pensionsvorsorge mit Wertpapieren gehörig ins Schleudern.

Zur Vollversion des Artikels
© sxc
Zur Vollversion des Artikels

Der Absturz an den Finanzmärkten macht sich auch bei den Pensionen der Österreicher bemerkbar. Ganz massiv von den Kürzungen betroffen sind die 500.000 Österreicher mit Betriebspensionen. Die Verluste liegen hier zwischen zehn und 21 Prozent.

Einzelschicksale
ÖSTERREICH liegen zahlreiche Schreiben von Pensionisten vor, denen bis zu ein Viertel ihrer Betriebspension gekürzt wird. So etwa Georg F. aus Oberösterreich, der jetzt mit minus 24 % auskommen muss.

 

Die zuständige Pensionskasse APK versucht zu beruhigen. „Die Zeiten normalisieren sich wieder. Für 2009 gibt es bereits wieder ein Plus von deutlich mehr als einem Prozent“, sagt Alfred Ungerböck von APK, deren Hauptaktionäre die ÖIAG, voestalpine und OMV sind.

Pensionssäule wackelt
Die von der Regierung Schüssel versprochenen Renditen von 6 % im Jahr sind nicht zu halten. Der Aktionsplan von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser forderte noch 2003: „Zur Sicherung der Altersvorsorge muss das Pensionssystem durch kapitalgedeckte Altersvorsorgeprodukte ergänzt werden.“

Reform bis Sommer
Jetzt kritisiert auch SPÖ-OÖ-Chef Erich Haider und fordert einen Garantiezins. „Es waren ÖVP und FPÖ, die das öffentliche Pensionssystem ständig schlecht gemacht haben. Stattdessen wurden die Menschen mit großen Versprechen und wenig Sicherheiten in den von Börsenentwicklungen abhängigen Pensionsmarkt gelockt, sie sind jetzt die großen Verlierer. Daher hat der VP-Finanzminister die Pflicht, den Geschädigten zu helfen. Es kann nicht nur um Milliardenhilfe für Banken gehen.“

AK-Präsident Herbert Tumpel fordert eine „gesetzliche Mindestverzinsung“. Er sitzt in der Reformkommission unter der Leitung von ÖVP-Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka. Bis zum Sommer soll es Verbesserungen geben. Es soll dabei vor allem eine Abstufung des Risikos nach Lebensalter geben.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel