Die russische S7 und die Air China könnten den Preis im Bieterverfahren für die AUA weiter steigern. An der Börse geht die Aktie ab wie eine Rakete.
Beflügelt von der zu erwartenden Bieterschlacht um die AUA schießt die Aktie der Airline weiter nach oben. Vom 52-Wochen-Tiefststand Mitte Juli (2,22 Euro) ist das Papier bis gestern um mehr als 200% gestiegen und notiert inzwischen bei rund 6,70 Euro. Der Börsenwert der AUA explodierte von 190 auf etwa 570 Mio. Euro.
Schnäppchen für Aktionäre
Weit entfernt ist dieser
Preis nicht mehr von den für die laufende Kapitalerhöhung fixierten 7,10
Euro. Bis Montag geht die Zeichnungsfrist für das neue Papier, und
AUA-Altaktionäre haben die Chance auf ein ziemliches Schnäppchen: Sie können
bis zu 1.000 Aktien mit einem Abschlag von 2,21 Euro, also um 4,89 Euro pro
Stück, erwerben. Schon gegenüber dem derzeitigen Kurs ergäbe das einen
Gewinn von rund 2 Euro je Aktie.
Gestartet hatte die Airline die Kapitalerhöhung aus formalen Gründen zur Wahrung ihrer Rechtsansprüche gegenüber dem abgesprungenen Investor Scheich Al Jaber. Jetzt könnten doch noch einige Kleinanleger zeichnen – viel Kapital werde das aber nicht bringen, meinen Insider.
AUA präsentiert Pläne
Der Bieter-Wettstreit um die AUA
geht derweil in die heiße Phase. Heute präsentiert das Management den
Interessenten seine eigenen Pläne für die AUA, am Freitag gibt es eine
Telefonkonferenz mit der Investmentbank Merrill Lynch. Bis 12. September
müssen bereits Businesspläne samt Finanzierungskonzept der potenziellen
Käufer am Tisch liegen. Der ungewöhnlich straffe Zeitplan sorgt bei einigen
Bietern für Unmut.
Lufthansa soll 8 Euro bieten
Inzwischen kursieren bereits erste
Gerüchte über die Höhe der Angebote. So soll die Lufthansa 8 Euro je
AUA-Aktie bieten. Auf keinen Fall unterschätzen dürfe man Interessenten wie
die Air China und die russische S7, heißt es am Markt. Die könnten den Preis
enorm in die Höhe treiben – und böten gute Perspektiven für die AUA.
KV-Verhandlungen später
Die Verhandlungen über einen neuen
Kollektivvertrag für die AUA-Angestellten, die gestern beginnen sollten,
wurden verschoben, bis potenzielle künftige Partner und deren Anforderungen
bekannt sind. AUA-Bodenbetriebsratschef Alfred Junghans kritisiert die
„Verschleppung“. Die Lohnabschlüsse sollten unabhängig von der Partnerwahl
erfolgen.