Die Autofahrerclubs warnen vor einer weiteren Mehrbelastung der Autofahrer, Markführer OMV verspricht ohne Teuerung auszukommen.
Mit 1. Februar steigt der Anteil von Agrodiesel am herkömmlichen Dieseltreibstoff von fünf auf sieben Prozent. Die damit verbundenen Mehrkosten hat die Mineralölindustrie nach Einschätzung von ARBÖ und ÖAMTC bereits in den vergangenen Tagen teilweise weiter gegeben. ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz: "Wir haben bereits vor der Einführung der Beimischung vor einer Mehrbelastung gewarnt und haben leider recht behalten."
Krasse Preiserhöhung erwartet
Der ÖAMTC verweist
ebenfalls auf schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit: "Bei der
Einführung der Biospritbeimischung war die Preiserhöhung krass. Wir haben im
Nachhinein einen Anstieg von 2 bis 3 Cent je Liter festgestellt", so
ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brandau. Dabei wird der Zusatz von pflanzlichen
Rohstoffen bereits aus Steuermitteln gefördert.
OMV will ohne Teuerung auskommen
Der Mineralölverband verweist
auf die Mehrkosten durch den Einsatz der Agrotreibstoffe. Wie sehr diese an
den Tankstellen weiter gegeben werde, lasse sich nicht sagen, das hänge von
der Unternehmenspolitik ab. Mit einer geringfügigen Verteuerung sei
jedenfalls zu rechnen. Marktführer OMV hingegen verspricht, ohne
Verteuerungen auszukommen, schließlich könnten die bisher getätigten
Investitionen weiter genutzt werden. Allerdings hatte es bereits bei
Einführung der Beimischung, also unmittelbar nach den Bau der
Mischungsanlagen, geheißen, es werde keine Verteuerung geben.
Auch das Landwirtschaftsministerium betonte, dass es dank Steuerbegünstigung zu keinen Mehrkosten kommen werde. Außerdem erhöhe der Einsatz von Agrosprit die Wertschöpfung im ländlichen Raum.
Starkes West-Ostgefälle bei Spritpreisen
Der ÖAMTC
kritisiert, dass gerade zu Beginn der Semesterferien das West-Ostgefälle bei
den Spritpreisen steigt. In klassischen Ski-Gebieten werden die Autofahrer
ganz besonders kräftig zur Kasse gebeten, wo die Berge niedriger sind sinkt
auch der Treibstoffpreis. Am teuersten tankt man demnach in Tirol, dort muss
man für einen Liter Diesel bis zu 95 Cent rechnen. Die ÖAMTC rät,
Tankstellen an Autobahnen zu meiden, da der Sprit dort besonders teuer ist.
Einzige Ausnahme im West-Ostgefälle ist Wien - dort sind die Preise an der
Zapfsäule gleichbleibend hoch.