Die Opel-Interessenten Magna und Sberbank erwägen währenddessen eine Allianz mit Lada. Ziel ist die Schaffung eines Zentrums zur Autoproduktion in Russland.
Der Verkauf von Opel an das Konsortium um den Autozulieferer Magna soll Kreisen zufolge bis zum 15. Juli unterschriftsreif sein. "Es war vereinbart, dass Magna und GM am 15. Juli ihre Verhandlungen so weit abgeschlossen haben, dass im Grunde genommen ein Vertrag erstellt werden kann", sagte eine mit der Situation vertraute Person zu Reuters.
Allianz im Raum
Die möglichen neuen Mehrheitseigner von Opel
erwägen laut Moskauer Medien eine Allianz mit dem russischen Lada-Hersteller
Avtovaz. Dadurch wollten der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna
und Russlands größtes Geldinstitut Sberbank ein Zentrum zur Autoproduktion
in Russland bilden, wie die Zeitung "Kommersant" berichtete.
Autoriese
Der neue Autoriese könnte in drei bis fünf Jahren
jährlich etwa sechs Millionen Fahrzeuge bauen, wurde Sberbank-Chef German
Gref zitiert. "Die Entscheidung werden wir in den nächsten Monaten
treffen", kündigte Gref an.
Partner benötigt
Nach Einschätzung des Sberbank-Chefs ist
Avtovaz nicht in der Lage, sich selbstständig zu entwickeln. Für den
russischen Branchenprimus gebe es daher zwei Varianten: entweder die
Verwaltung durch den französischen Renault-Konzern, der eine Sperrminorität
an Avtovaz hält, oder eine Allianz mit Opel und Magna. In Russland gebe es
daher künftig möglicherweise zwei konkurrierende Projekte zur Sanierung der
angeschlagenen Autoindustrie, schrieb das Blatt weiter.
Russlands Regierungschef Wladimir Putin betrachtet die Übernahme von Opel-Anteilen durch Magna und Sberbank als "Teil der Strategie zur Förderung der Autoindustrie". Hingegen hatte Avtovaz-Chef Boris Aljoschin den Kauf der Anteile als "nicht zweckmäßig" bezeichnet.