In einem Rechenzentrum wurden Millionen Kreditkartendaten gestohlen. Bankinsider erwarten in Österreich bis zu 80.000 Betroffene.
Bei einem Hacker-Angriff auf ein spanisches Rechenzentrum wurden Daten von mehr als 10 Millionen Kreditkarten geklaut. Konkret betrifft es jene Informationen, die auf dem Magnetstreifen einer Karte gespeichert sind. Jetzt befürchten Banken in ganz Europa, dass mit Karten-Kopien ein enormer Schaden angerichtet wird.
Vorsorglicher Tausch
So wurden etwa beim Nachbarn Deutschland
seit Ende Oktober bereits über 100.000 Karten vorsorglich umgetauscht – aus
Angst vor Missbrauch. Bei uns hat die Erste Bank in den vergangenen Tagen
über 1.000 Kunden vorsorglich zum Tausch ihrer „Erste-Visa-Karte“ geraten,
weil sie damit in Spanien oder bei spanischen Online-Anbietern eingekauft
haben.
Es könnte aber nicht nur um Transaktionen direkt in Spanien oder auf spanischen Web-Seiten gehen. Sondern sogar um Einkäufe in Österreich, weil die spanische Firma auch bei uns Kunden haben soll.
Bis zu 80.000 betroffen
Bei heimischen Kreditkartenfirmen wie
PayLife oder Card Complete ist Feuer am Dach. Laut Insidern sind allein bei
einem Anbieter bis zu 30.000 Karten ausgespäht worden. Hochgerechnet könnten
es bis zu 80.000 sein. Vom Diebstahl betroffen sind Karten der Anbieter Visa
und Mastercard.
Aber auch einem Diners Club-Partner wurden Daten geklaut. Allein in den letzten Tagen soll mit gestohlenen Daten aus Österreich 120.000 Euro Schaden angerichtet worden sein.
Während Diners Club den Vorfall nicht dementiert, beteuern die anderen Anbieter, dass es bisher keinen Missbrauch gegeben hat. Es wird aber empfohlen, Kartenabrechnungen genau zu überprüfen. Sollte tatsächlich ein Schaden entstehen, wird er von den Kreditkartenfirmen zur Gänze erstattet.