Verzögerungen
Boeing 787 Dreamliner startet noch später
20.04.2008
Das Prestigeprojekt des US-Flugzeugbauers verzögert sich weiter. Nach Lieferproblemen gibt es jetzt Ärger mit der US-Luftfahrtbehörde.
Der 787 Dreamliner des US-Flugzeugbauers Boeing wird laut dem deutschen Nachrichtenmagazin "Focus" mit noch größerer Verspätung fliegen. Die ohnehin verschobene Erstauslieferung wird wegen einer verzögerten Genehmigungsprozedur statt im Herbst 2009 erst Ende 2009 oder sogar Anfang 2010 möglich.
US-Luftfahrtbehörde trödelt
Grund ist die "verzögerte
Zertifizierung des Jets durch die US-Luftfahrtbehörde FAA", die
ihrem Zeitplan dann schon deutlich hinterherhinkt. Offiziell soll Boeing die
erneute Verzögerung Mitte Mai bekanntgeben. Erstkunde ist die japanische All
Nippon Airways (ANA). Derzeit bestätigt der Flugzeugbauer den weiteren
Aufschub nicht.
Davor Zulieferprobleme
Erst Anfang April hatte Boeing berichtet,
dass der erste Dreamliner wegen Zulieferproblemen erst im dritten Quartal
des nächsten Jahres ausgeliefert wird, nachdem ursprünglich Mai 2008
angepeilt war. Boeing hatte den Zeitplan für das Prestigeprojekt damit
bereits zum dritten Mal innerhalb von nur sechs Monaten über den Haufen
geworfen.
Ähnlich wie einst die EADS-Tochter Airbus beim Start des Großraumfliegers A380 litt Boeing beim Dreamliner fast von Beginn an unter massiven Schwierigkeiten.
Trotz allem ein Verkaufsschlager
Das Projekt setzt wie nie davor
auf zahlreiche Zulieferer und läuft wegen Mängeln dort aus dem Ruder.
Dennoch ist die 787 bereits jetzt ein Verkaufsschlager: Mit aktuell gut 850
Bestellungen ist der Dreamliner das meistgeorderte Flugzeug der
Konzerngeschichte.
Wegen der Verzögerungen drohen Boeing erhebliche Schadenersatzforderungen. Air India soll in Kürze eine Schadenersatzklage einreichen. Auch Air New Zealand und die australische Qantas haben schon entsprechende Schritte angekündigt, ANA und Japan Airlines schließen Schadenersatzforderungen nicht aus.