Geld

Britische Notenbank für weitere Zinssenkung

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Angesichts düsterer Konjunkturaussichten hat die Bank von England (BoE) Bereitschaft zu weiteren Zinssenkungen signalisiert.

"Wir sind sicherlich dazu bereit, wenn es sich als nötig erweisen sollte", sagte Notenbank-Chef Mervyn King am Mittwoch nach Vorlage des BoE-Inflationsberichts. Der Leitzins müsse soweit angepasst werden, dass das Inflationsziel von zwei Prozent mittelfristig erreicht werde. Die nächste Notenbanksitzung ist im Dezember.

Rezession kommt auf England zu
Die Notenbank sieht eine tiefgreifende Rezession auf das Land zukommen, die mit einem schnell nachlassenden Preisdruck einhergehen dürfte. Dies dürfte den Währungshütern Spielräume für eine lockerere Geldpolitik eröffnen, mit der die Wirtschaft angekurbelt werden soll. Im ersten Halbjahr 2009 wird das britische Bruttoinlandsprodukt laut BoE-Prognose voraussichtlich um fast zwei Prozent schrumpfen. Zugleich werde die Inflationsrate von derzeit 5,2 Prozent binnen zwei Jahren auf unter ein Prozent fallen. Dies sei unter anderem eine Folge der Wachstumsschwäche, die sich in einer stark zurückgehende Nachfrage bemerkbar mache, sagte King.

Letzte Senkung erst vorige Woche
Die BoE hatte erst vorige Woche die Zinsen um eineinhalb Prozentpunkte auf drei Prozent gesenkt, um sich gegen eine Rezession zu stemmen. Derart drastisch hatten die Währungshüter den geldpolitischen Zügel seit Beginn der 90er Jahre nicht mehr gelockert. Experten gehen davon, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange gewesen ist: "Der Inflationsbericht der Bank von England vermittelt den klaren Eindruck, dass diese Senkung noch nicht das Ende der geldpolitischen Stimulierung war", sagte James Knightley von ING Financial Markets.

Hohe Arbeitslosenrate
Das Land mit dem führenden Bankenstandort London ist nach einem jahrelangen Boom besonders hart von einer Immobilien- und der Finanzkrise getroffen worden. Dies schlägt auch auf den Arbeitsmarkt durch: Im Sommer stieg die Arbeitslosenrate auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. In den drei Sommermonaten von Juli bis September stieg die Zahl der Erwerblosen auf 1,825 Millionen. Die Arbeitslosenrate nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ging damit auf 5,8 Prozent in die Höhe - das ist der höchste Wert seit Anfang 2000.

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