Der deutsche Bund steigt beim angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate Group ein. Der Staat soll im ersten Schritt einen Anteil von 8,7 Prozent erhalten. Das Ziel ist die vollständige Kontrolle.
Die Beteiligung umfasse "8,7 Prozent im ersten Schritt", teilte die Bank am Samstagabend in einer Pflichtmeldung für die Börse mit. Der Finanzmarktstabilisierungsfonds SoFFin beabsichtige, "vollständige Kontrolle über die Hypo Real Estate Group zu erreichen".
Das habe der SoFFin am Samstag im Rahmen einer Absichtserklärung gegenüber der Hypo Real Estate Holding AG und der Hypo Real Estate Bank AG bestätigt. Als ersten Schritt zur Rekapitalisierung der Hypo Real Estate Group habe sich der SoFFin verpflichtet, unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals 20 Mio. Hypo-Real-Estate-Aktien zu dem gesetzlich geringstmöglichen Preis von drei Euro je Aktie unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu übernehmen. Eine Ausgabe von neuen Aktien müsse mindestens zum geringsten Ausgabebetrag erfolgen, der bei der Hypo Real Estate Holding AG drei Euro je Aktie betrage.
60 Mio. Euro
Der somit von dem SoFFin zu zahlende Betrag von 60
Mio. Euro fließe nicht den Aktionären, sondern in voller Höhe der Hypo Real
Estate Holding AG zu. Dadurch werde der SoFFin eine Beteiligung an der Hypo
Real Estate Holding AG von rund 8,7 Prozent erreichen.
Schritte ergreifen
Die Vorstände der Hypo Real Estate Holding AG
und der Hypo Real Estate Bank AG hätten sich mit Zustimmung der
Aufsichtsräte gegenüber dem SoFFin verpflichtet, die zur Umsetzung der
Rekapitalisierung jeweils erforderlichen Schritte zu ergreifen, hieß es in
der Pflichtmitteilung. Voraussetzung für die Rekapitalisierung sei der
Erwerb der vollständigen Kontrolle durch den SoFFin oder den Bund über die
Hypo Real Estate Holding AG. "Hierzu ist beabsichtigt, von den
Handlungsmöglichkeiten Gebrauch zu machen, die das derzeit noch im
Gesetzgebungsverfahren befindliche
Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetz eröffnen wird."