Geld

Bush braucht 700 Milliarden Dollar

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US-Präsident George Bush bittet den Kongress um 700 Milliarden Dollar, für Kriege brauchte er 1,6 Billionen. Ob der Plan aufgeht, ist offen.

Der staatliche Rettungsplan für die kaputten US-Banken – er sieht einen Aufkauf fauler Kredite vor – nimmt Gestalt an. Präsident George Bush hat den Kongress um 700 Mrd. Dollar für diesen Zweck gebeten. Experten rechnen mit einer Steigerung der Kosten auf eine Billion, denn vom US-Rettungsfonds sollen jetzt auch ausländische Banken profitieren.

Für den US-Kongress sind derartige Summen nicht so unvorstellbar, wie aus europäischer Sicht. Schließlich haben die Amerikaner für ihre Kriege im Irak und in Afghanistan seit 2002 gewaltige 1,6 Billionen Dollar ausgegeben, bis 2017 wird diese Summe sogar auf bis zu 3,5 Billionen Dollar steigen.

Große Skepsis
Wenn sich mit der Finanzspritze für die Banken ein Wirtschaftskollaps Amerikas abwenden ließe, ist sie also beinahe wohlfeil. Dennoch mehren sich kritische Stimmen: „Das Paket behandelt Symptome, nicht das Problem. Die Immobilienpreise sinken weiter, und das bedeutet weitere faule Kredite, weitere Abschreibungen sowie neuen Druck auf die Bankbilanzen“, so Bill Strazzullo vom Handelshaus Bell Curve Trading.

Leichte Beruhigung?
Nach der Berg- und Talfahrt der internationalen Börsen bis vergangenen Freitag wird die kommende Börsenwoche jedenfalls spannend. Den Trend bestimmen werden die erwarteten Details über den US-Plan, sowie Meldungen von Großbanken, die nach der Schockpleite von Lehman Brothers ebenfalls in Bewegung sind. So feilt die Investmentbank Morgan Stanley an einem Zusammenschluss mit dem US-Institut Wachovia und die Citigroup könnte ein Gebot für die Sparkasse Washington Mutual legen.

Eine Erholung ist also längst nicht ausgemachte Sache, aber immerhin möglich. So meint Erste Group-­Analyst Christoph Schultes: „Auch wenn es noch negative Meldungen geben wird, sehen wir wieder steigende Aktienkurse.“ Dem schließt sich die Volksbank an: „Wir rechnen mit einer leichten Beruhigung der Märkte.“

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