bwin konnte seinen Gewinn 2007 stark steigern, besonders im Bereich Gaming. Jetzt erhielt man auch die englische E-Money-Lizenz.
Der börsenotierte Internet-Wettenanbieter bwin hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von den roten Zahlen in die schwarzen Zahlen gewechselt und von der Verlust- in die Gewinnzone gedreht: Das Ergebnis nach Steuern und Ergebnisanteilen Dritter belief sich 2007 auf 50,4 Mio. Euro im Vergleich zu einem Verlust von 539,6 Mio. Euro im Jahr 2006, teilte das Unternehmen Donnerstag früh ad hoc mit.
Gaming-Erträge gestiegen
Die Brutto-Gaming-Erträge stiegen
um 21,4 Prozent auf 350,3 Mio. Euro (2006: 288,6 Mio.), die
Netto-Gaming-Erträge um 25,8 Prozent auf 309,5 Mio. Euro (2006: 246,0 Mio.
Euro).
2007 setzte bwin die Ende 2006 getroffenen "strategischen Anpassungen" erfolgreich um, heißt es in der Aussendung. Nach der Einstellung des US-Geschäfts infolge des Safe Port Act mit Herbst 2006 habe bwin den Schwerpunkt auf seine Kernmärkte und -produkte verlagert, um zu einer verstärkt profitablen Unternehmensentwicklung überzugehen.
Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) des börsenotierten Wettenanbieters bwin drehte im Geschäftsjahr 2007 auf einen positiven Wert von 72,8 Mio. Euro nach einem Mega-Verlust von 585,8 Mio. Euro im Vergleichsjahr 2006. Ein Grund dafür war der bei der Übernahme der schwedischen Ongame-Gruppe - heute bwin Games AB - erreichte Nachlass beim Kaufpreis um rund 80 Mio. Euro, der 2007 eine Wertaufholung von insgesamt 58,9 Mio. Euro bewirkt habe - nach einer Wertminderung von 516,6 Mio. Euro im Jahr 2006.
Anstieg bei Poker und Sportwetten
bwin begründet die positive
Entwicklung im Geschäftsjahr 2007 in erster Linie mit kräftigen Anstiegen in
den Bereichen Poker (+49,7 Prozent auf 74,4 Mio. Euro) und Sportwetten
(+23,3 Prozent auf 165,9 Mio. Euro). Das Unternehmen habe gegenüber den
wichtigsten Mitbewerbern, die in US-Dollar oder britischen Pfund berichten,
auf Euro-Basis das stärkste organische Wachstum in den Netto-Gaming-Erträgen
verzeichnet, teilte bwin am Donnerstag mit.
Wie berichtet konnte bwin im Jahr 2007 das Ergebnis nach Steuern von einem Verlust 2006 von 539,6 Mio. Euro auf +50,4 Mio. Euro drehen, auch das bereinigte EBITDA war mit 62,9 (nach -5,4) Mio. Euro positiv. Das entspreche gegenüber den Netto-Gaming-Erträgen einer bereinigten EBITDA-Marge von 20,1 Prozent, teilte das Unternehmen mit. Abzüglich Kundengeldern verbesserte sich die Netto-Cash-Position von bwin per Ende 2007 auf 43,4 (16,3) Mio. Euro.
Steigerung in den USA und der Türkei
Allein im 4. Quartal
übertrafen sowohl Brutto- wie Netto-Gaming-Erträge das Niveau vor
Einstellung des Geschäfts in den USA und der Türkei. Die
Brutto-Gaming-Erträge stiegen um 24,8 Prozent auf 102,3 (81,9) Mio. Euro,
die Netto-Gaming-Erträge wiesen ein Plus von 28,4 Prozent auf 89,4 (69,6)
Mio. Euro auf. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich gegenüber dem
Vergleichsquartal 2006 von 2,6 auf 13,2 Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuer
drehte von einem Megaverlust von -489,8 Mio. Euro auf positive 51,2 Mio.
Euro.
Einstieg ins Finanzgeschäft
Gleichzeitig steht der
Wettanbieter vor dem Einstieg ins Finanzgeschäft. bwin hat in England von
der Financial Services Authority (FSA) eine E-Money-Lizenz bekommen, wie das
Wochenmagazin "Format" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Ab dem
dritten Quartal will bwin von England aus in ganz Europa Kunden-und später
auch Kreditkarten anbieten.
Tochter "Vincvento"
Mit einer 100-prozentigen Tochter
mit dem Namen "Vincento" will der Wettanbieter künftig nicht nur die
Zahlungen der Wettkunden abwickeln und damit Bankspesen sparen, sondern ein
neues Geschäftsfeld erschließen. "Wir steigen damit in eine neue Liga auf",
wird bwin-Vorstand Norbert Teufelberger zitiert. Gestartet werden soll im
dritten Quartal dieses Jahres mit der Ausgabe von Kundenkarten, später will
man gemeinsam mit Mastercard oder Visa auch Kreditkarten anbieten. Der Name
steht noch nicht fest, das Magazin nennt "bwin-card" als wahrscheinlich.