500.000 Euro
Chef maroder HRE-Bank erhält Bonus
12.08.2009
Eine Gesetzeslücke ermöglicht die Sonderzahlung.
Der Chef des maroden deutschen Baufinanzierers Hypo Real Estate (HRE), Axel Wieandt, hat sich einem Pressebericht zufolge noch vor der Verstaatlichung des Instituts eine Sonderzahlung von einer halben Million Euro gesichert. Der Betrag sei als Ausgleich für eine Gehaltskürzung geflossen, die für Wieandt angesichts der Rettung der Bank durch den Staat gelte. Das Unternehmen bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des Magazins "Stern". Für Manager von Banken, die mit Kapitalspritzen des Bundes vor dem Zusammenbruch gerettet werden, gilt eine Gehaltsobergrenze von 500.000 Euro. Mit der Sonderzahlung erhielt Wieandt dem Bericht zufolge weitere 500.000 Euro.
Gesetzeslücke
Wieandt habe sich die Sonderzahlung
aufgrund einer Gesetzeslücke sichern können, berichtete der "Stern". Die
Gehaltsobergrenze aus dem Gesetz zur Stabilisierung der Finanzmärkte gelte
nur für Banken, in die der Staat direkt Geld pumpe. Für Institute, denen mit
Garantien unter die Armen gegriffen werde, gilt diese Bestimmung demnach
nicht. Der Bund hatte erst Anfang April bekanntgegeben, die HRE übernehmen
zu wollen. Bis dahin wurde das Institut durch Garantien und Kredite des
Bundes und mehrerer großer Banken in Höhe von 102 Mrd. Euro gestützt.
Wie der "Stern" berichtete, bestätigte die HRE, dass Wieandt nach seiner Ernennung zum HRE-Chef im Oktober 2008 zunächst eine bessere Bezahlung erhalten habe. Der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin erklärte gegenüber dem Magazin, die Sonderzahlung von 500.000 Euro sei deswegen erfolgt, weil Wieandt angesichts der Verstaatlichung des Instituts auf eine "weit umfangreichere Altersvorsorge" habe verzichten müssen, die ihm zuvor zugesagt worden sei.