US-Präsident Obama hatte sich zuvor zuversichtlich über eine Chrysler-Rettung geäußert.
Ein Insolvenzantrag des angeschlagenen US-Autobauers Chrysler steht einem Zeitungsbericht zufolge unmittelbar bevor. Gespräche zwischen dem US-Finanzministerium und Chrysler-Gläubigern seien am Mittwochabend abgebrochen worden, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit den Diskussionen vertraute Personen. Damit sei ein Insolvenzantrag von Chrysler so gut wie sicher.
Ultimatum endet Donnerstags
Die US-Regierung hat Chrysler bis zum
heutigen Donnerstag Zeit für ein neues Sanierungskonzept gegeben, von dem
sie weitere Hilfen für die ehemalige Daimler-Tochter abhängig macht. Unter
anderem fordert sie von Chrysler ein Bündnis mit Fiat und massive
Kostensenkungen.
Obama noch optimistisch
US-Präsident Barack Obama hatte sich
zuvor zuversichtlich über eine Chrysler-Rettung geäußert. Er sei sehr
hoffnungsvoll, dass Chrysler sich als überlebensfähig erweisen könne, sagte
der Präsident am Mittwoch vor Journalisten in Washington. Arbeitnehmer und
Banken hätten große Opfer gebracht. Dies habe die vielversprechende
Möglichkeit eröffnet, dass Chrysler die angestrebte Allianz mit dem
italienischen Autobauer Fiat realisieren könne. Allerdings seien die
Arbeiten an letzten Einzelheiten zwischen beiden Unternehmen noch nicht
beendet. Obama hatte offengelassen, ob Chrysler als Teil seiner
Umstrukturierung Gläubigerschutz beantragen wird.
Allianz mit Fiat
Fiat und Chrysler wollen ihre geplante Allianz
nach Angaben aus Kreisen noch am Donnerstag unter Dach und Fach bringen. Die
geplante Allianz sei ein Kernelement des Sanierungsplans, der bei Bedarf
auch einem Insolvenzgericht vorgelegt würde, sagte eine über die
Vorbereitungen informierte Person. Eine andere Person aus dem
Verhandlungsumfeld sagte: "Chrysler wird überleben und nicht abgewickelt."
Ob der Konzern sich unter Gläubigerschutz saniere oder nicht, sei aber noch
offen.