Condor-Chef Teckentrup glaubt, dass die Ticketpreise stabil bleiben oder sogar sinken. Billigflieger will er nicht boykottieren.
Die Preise für Flugtickets werden nach Einschätzung von Condor-Geschäftsführer Ralf Teckentrup stabil bleiben oder sogar fallen. "So schnell kann die Konsolidierung in Europa gar nicht stattfinden, dass die Wettbewerbsintensität in den nächsten drei bis fünf Jahren abnimmt", sagte der Chef des Ferienfliegers, der auch Präsident des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften ist, dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Der Wettbewerb werde weiterhin sehr hart sein. Dies gelte auch für Deutschland - selbst wenn es bald nur zwei große Blöcke um Lufthansa und Air Berlin gebe.
"Die Wettbewerbsintensität ist letztlich davon abhängig, ob es Unternehmen gibt, die in ähnlichen Kampfklassen arbeiten, also ähnlich groß und wichtig sind", sagte Teckentrup. Wenn Air Berlin die Condor ab dem Jahr 2009 übernehmen dürfe und dann 150 Flugzeuge haben werde, könne sie mit der Lufthansa noch besser konkurrieren: "Dann werden die Preise auch weiter attraktiv bleiben und eher nach unten gehen."
Forderungen nach einem Boykott von Billigfliegern, wie sie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) aufgestellt hatte, wies Teckentrup zurück: "Das kann nur fordern, wer sich noch nie damit beschäftigt hat, was Billigflieger sind, und wie Marketing und Vertrieb in unserer Branche funktionieren." Zum Fliegen gebe es keine wirkliche Alternative. Der Condor-Chef verteidigte zudem das Angebot von Flugtickets zu extrem günstigen Preisen. Günstige Tickets seien eine Form von Marketing. Wichtig sei aber, "wie viel alle Kunden im Durchschnitt pro Ticket bezahlen".