Protest gegen Schließungspläne: Conti-Arbeiter verwüsteten ihr Werk. Scheiben wurden eingeschlagen, die Einrichtung wurde zerstört.
Im Streit um die geplante Schließung des Continental-Reifenwerks im nordfranzösischen Clairoix haben aufgebrachte Arbeiter am Dienstag in der Anlage randaliert. In einem Empfangsgebäude der Fabrik warfen sie Scheiben ein und zerstörten die Einrichtung, wie in Fernsehaufnahmen zu sehen war.
Zuvor hatten sie schon ein öffentliches Gebäude im nahe gelegenen Compiegne gestürmt, wo sie vom Gerichtsurteil zur Zukunft des Standorts erfuhren. Gewerkschaft und Betriebsrat waren mit einer Klage gegen die geplante Schließung gescheitert. Continental will das Werk mit 1120 Beschäftigten schließen, weil der Konzern nicht mit einer Erholung der Reifennachfrage rechnet.
Angesichts von Massenentlassungen und Werkschließungen in Frankreich nutzen wütende Arbeiter seit Anfang März immer radikalere Protestmethoden. Bereits mehrfach wurden Manager über Nacht in ihren Büros festgehalten.
Conti streicht die Reifenproduktion in Europa angesichts der Flaute auf dem Automobil- und Lastwagenmarkt drastisch zusammen. Auch in Hannover soll ein Werk geschlossen werden.