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Darabos: "Heer geht gerne in den Tschad"

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Das Bundesheer geht nächstes Jahr in den Tschad und übernimmt neue Aufgaben im Kosovo. Minister Darabos sieht im ÖSTERREICH-Interview das Heer dafür gerüstet.

Der Ministerrat hat am Mittwoch gleich zwei Heeres-Einsätze beschlossen: Noch im Dezember beginnt die Verlegung in den Tschad. Außerdem wurde der Assistenzeinsatz an der Ostgrenze um ein Jahr verlängert. Statt mindestens 1.900 Soldaten werden aber nur mehr höchstens 1.500 Männer und Frauen in Ostösterreich im Einsatz stehen. Und sie werden nicht mehr direkt an der Grenze, sondern in den Regionen dahinter im Einsatz sein. Ihr Job: Unterstützung der Exekutive durch „mobile und stationäre Beobachtungen“, wie es im Ministerratsvortrag heißt.

Ab Mai 2008 wird Österreich zudem die Führung einer fast 4.000 Mann starken internationalen Brigade im Kosovo übernehmen. Dabei könnten erstmals auch Black-Hawk-Hubschrauber in den Auslandseinsatz gehen.

ÖSTERREICH: Die Bevölkerung lehnt den Tschad-Einsatz des Bundesheeres mehrheitlich ab. Was bedeutet das für Sie?

Norbert Darabos: Jeder Auslandseinsatz wird am Beginn mit Misstrauen ge­sehen. Wir müssen der Bevölkerung jetzt erklären, dass er notwendig ist. Das hat außenpolitische Dimensionen, die man nicht an Umfragen messen kann.

Wie sehen die Soldaten den Einsatz?
Wir wollen der Bevölkerung auch sagen, dass das Bundesheer gern in diesen Einsatz geht. Das ist noch keine militärische Kategorie, aber ein gutes Zeichen. Ich habe mit den Leuten vom Jagdkommando gesprochen. Die wollen ihre Ausbildung jetzt auch einmal anwenden.

Wird die Neutralität verletzt?
Das Gegenteil ist der Fall. Wir als neutraler Staat haben die besten Voraussetzungen, unparteilich tätig zu sein.

Wie schaut die Sicherheitslage aus? Vor allem der Grüne Peter Pilz hat hier massive Bedenken.
Es wird derzeit nicht gekämpft und nicht geschossen. Es gibt aber vereinzelt Rebellengruppen. Passieren kann immer etwas. Aus heutiger Sicht ist die Sicherheitslage stabil. Zu den Grünen ist zu sagen, dass die außenpolitische Sprecherin Ulrike Lunacek im Sommer einen noch härteren Einsatz in Darfur gefordert hat.

Auf das Heer kommt 2008 auch eine Reihe weiterer Einsätze zu. Gibt es dafür genug Kapazitäten?
Wir haben in Österreich jederzeit 10.000 Soldaten für Assistenz- und Katastrophenleistungen zur Verfügung. Außerdem haben wir in Bosnien reduziert, der Assistenzeinsatz wird ebenfalls geringer. Das Bundesheer ist ja nicht dazu da, Däumchen zu drehen, sondern für Einsätze.

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