Ernteeinbußen
Der nächste Preisschub - das "Achterl" wird teurer
10.08.2007
Schlechte Nachrichten für alle Weinliebhaber: Die Flasche steirischer Wein wird um bis zu 30 Cent teurer. Winzer wälzen wachsende Kosten ab.
Die Teuerungswelle hat nun das steirische Weinland erreicht. Aus unterschiedlichen Gründen - von lokalen Ernteeinbußen über höhere Traubenpreise bis zu gestiegenen Energiekosten - wollen die Winzer die Preise anheben. Konsumenten werden bis zu 30 Cent mehr pro Flasche berappen müssen.
Notwendig
Für Alois Gross aus Ratsch ist das ein notwendiger
Schritt. Das Mitglied der Steirischen Klassik – ein Verbund der
Spitzenwinzer Gross, Lackner-Tinnacher, Polz, Neumeister, Tement, Sattlerhof
und Winkler-Hermaden – verweist auf die gestiegenen Strom-, Treibstoff- und
Lohnkosten. Die Weinbauern hätten sie bisher nur bedingt an die Konsumenten
weitergegeben, seit 2zehn Jahren gab es eigentlich keine Anpassung mehr."
Jetzt ist es soweit, zumal die Qualität unbestritten hoch ist.
Trauben teurer
Dass eine moderate Preisanpassung gerechtfertig
ist, meint auch der steirische Weinbauobmann Johann Dreisiebner. Bereits der
Jahrgang 2006 sei herausragend gewesen, die Preise wären aber stabil
geblieben. Für die Ernte 2007 wurde jedenfalls "die Traubenpreis-Empfehlung
von zwei Cent mehr pro Kilo ausgegeben", verrät Dreisiebner. Eine generelle
Verteuerung des steirischen Weines erwartet der Obmann aber nicht. Er
spricht lieber von einer "Kostensteigerungs-Berücksichtigung" und
"betriebsstrategischen Maßnahmen."
Billigwein teurer
Anders würde die Situation im Burgenland
aussehen, so Dreisiebner weiter. Die Großproduzenten hätten der Kammer
gegenüber bereits angekündigt, dass "der Billigwein nicht mehr so billig
sein wird." In Supermärkten würde der Billigwein also bald teurer werden.
Preisbrecher
Freilich drehen nicht alle Winzer an den Preisen.
Hannes Sabathi vom südsteirischen Kranachberg zum Beispiel, schließt derzeit
aus, dass der Jahrgang 2007 teurer wird. "Entscheidend ist natürlich die
Ernte im Herbst. Bisher sind wir von Hagelschäden weitgehend verschont
geblieben. Eine absolute Hitze ist außerdem nicht aufgetreten. Ich schätze,
die Ernte wird nicht so viel weniger sein als im Vorjahr. Ich erwarte mir
einen sensationellen Jahrgang - ohne Preissteigerun"“, schwärmt der Winzer
vom nächsten Spitzenjahrgang.