Geld

Der neue Run aufs Sparbuch

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Die Finanzmarktkrise lässt die Österreicher das gute alte Sparbuch neu entdecken.

Seit die US-Banken von der schwersten Krise seit 1929 erschüttert werden und die Börsen verrückt spielen, sind den Österreichern die Automaten in den Bankfoyers nicht mehr genug. Sie stellen sich um Beratertermine an, um Klarheit über ihr Erspartes und ihren künftigen Umgang damit zu bekommen. Im Schnitt verzeichnen die Bankfilialen rund 2,5-mal so viel Anfragen wie in ruhigen Finanzmarktzeiten. Im Einzelfall kommt es zu ein bis zwei Wochen Wartezeit für ein Gespräch mit dem Geldexperten.

Fonds und Aktien sind dabei nicht das Hauptthema – damit haben sich zu viele Österreicher die Finger verbrannt. Durchschnittlich ein Fünftel ihres Vermögens haben Sparer mit solchen Anlagen in den vergangenen Monaten verloren, und obwohl viele Aktien derzeit zu Schnäppchenpreisen zu haben sind, ist der Einstieg nach wie vor nur bei hoher Risiko­bereitschaft ratsam.

In der Gunst der Sparer steigt vielmehr wieder das gute, alte Sparbuch. Im Vorjahr, als sich die düsteren Wolken am Finanzmarkt-Himmel bereits aufbauten, waren satte 181,3 Milliarden Euro in Form von Sparbüchern oder ähnlichen Bankprodukten gebunkert.

Der Run hält an
Denn jetzt steigen die Zinsen für täglich fälliges Geld stark. Die isländische Bank Kaupthing Edge hat die Latte erst jüngst für die Konkurrenz sehr hoch gelegt.

Sie preschte mit 4,85 Prozent Zinsen für täglich fälliges Geld vor. Die anderen Banken folgen, das Zins­niveau bei Direkt-Banken und klassischen Geldinstituten ist so hoch wie nie. Dabei gilt: Mit steigender Bindung steigen auch die Zinsen. Ab einer einjährigen Bindungsfrist sind bei allen Banken vier bis fünf Prozent drin.

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