Die saftigste Preiserhöhung aller Zeiten innerhalb nur eines Tages. Diesel wurde um 3,2, Euro-Super um 3,3 Cent pro Liter teurer.
Seit Wochen schon jagen die Spritpreise an den heimischen Tankstellen von einem Höchststand zum nächsten. Am gestrigen „schwarzen Donnerstag“ wurden aber endgültig alle bisher da gewesenen Rekorde gesprengt. Sowohl Euro-Super als auch Diesel wurden so stark erhöht wie überhaupt noch nie zuvor.
Diesel um knapp 1,50 Euro
Besonders das Tanken an den für ihre
Preise berüchtigten Autobahn-Tankstellen wird immer mehr zum finanziellen
Risiko. Entlang der A 1 und der A 2 sind Dieselpreise jenseits der
1,40-Euro-Marke bereits keine Seltenheit mehr. Den Vogel schoss gestern aber
eine Spritstation in Strengberg an der Westautobahn ab. Um freche 1,449 Euro
wurde dort der Liter Diesel angeboten (siehe Tabelle).
Rekord-Durchschnitt
Denn der Durchschnittspreis für einen Liter
Euro-Super stieg gestern um 3,3 Cent und kostet nun noch nie da gewesene
1,311 Euro. Noch dicker kommt es für die leidgeprüften Besitzer eines
Diesel-Fahrzeugs: Der Preis für einen Liter wurde gestern um sage und
schreibe 3,6 Cent auf durchschnittlich 1,335 Euro pro Liter angehoben.
Diesel erreichte damit ebenfalls einen neuen Allzeit-Höchststand.
Damit geht der gestrige Tag als jener in die Geschichte ein, an dem Tanken in Österreich endgültig zum Luxus wurde. Auch beim Autofahrerklub ARBÖ zeigte man sich entsetzt: „Diese jüngste Preisexplosion ist der helle Wahnsinn“, so Sprecherin Lydia Ninz. „Diese Erhöhungen sind völlig ungerechtfertigt. Der Preis für Euro-Super ist an den Spotmärkten in Rotterdam gestern sogar gesunken“, ärgert sich Ninz.
20 Euro mehr pro Tank
Wie schamlos die heimischen Autofahrer zur
Kasse gebeten werden, zeigt folgendes Rechenbeispiel: Ein Liter Diesel wurde
innerhalb nur eines Jahres um mehr als 34 Cent teurer. Eine
60-Liter-Tankfüllung kostet demnach heute um 20,6 Euro mehr als noch im Mai
2007. Bei Euro-Super schlagen sich die Preiserhöhungen immerhin noch mit
zwölf zusätzlichen Euro pro Tankfüllung nieder. Laut ARBÖ haben sich damit
die Jahreskosten für Treibstoff eines durchschnittlichen österreichischen
Autofahrers um 360 Euro erhöht. Das entspricht dem Preis für einen
einwöchigen Türkei-Urlaub.
Für Ninz steht fest, dass jetzt die Politik eingreifen muss: „Vor allem Pendler gehören steuerlich stark entlastet. Zudem sollte die Preisgestaltung der Mineralölkonzerne endlich kontrolliert werden.“