Vor Steuern hat die Deutsche Bank einen Verlust in Höhe von 5,7 Milliarden Euro eingefahren. Hauptverantwortlich dafür war ein schlechtes viertes Quartal.
Die Deutsche Bank hat im Geschäftsjahr 2008 einen Verlust von 5,7 Mrd. Euro vor Steuern gemacht. Nach Steuern ergab sich für das größte deutsche Geldinstitut ein Minus von 3,9 Mrd. Euro. Die Dividende solle 50 Cent betragen - 4 Euro weniger als im Vorjahr. Die Bank hatte bereits Mitte Jänner vor einem Verlust dieser Größenordnung gewarnt.
Im vierten Quartal ergab sich ein Nettoverlust von 4,8 Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Institut noch eine Milliarde Gewinn gemacht. Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann sagte, er sei wegen des Ergebnisses des vierten Quartals enttäuscht. Die Rahmenbedingungen seien ohne Präzedenzfall gewesen und hätte einige Schwächen im Geschäftsmodell erkennen lassen. Die Bank werde sich nun wieder mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren. Die Kapitaldecke Tier 1 des Unternehmens sei mit rund 10 Prozent höher als zu Beginn der Krise.
Skeptischer Aublick
Ackermann gab einen skeptischen Ausblick: Die
Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft blieben "sehr schwierig". Dies stelle
auch eine große Herausforderung für Kunden und Finanzindustrie dar.
Ackermann zeigte sich jedoch überzeugt, dass die Deutsche Bank erfolgreich
aus der Krise hervorgehen würde.
Staatshilfe ausgeschlossen
Dennoch schloss Ackermann bei einer
Telefonkonferenz am 14. Jänner Staatshilfen für die Bank erneut aus. Auch
die diskutierte "Bad Bank" (wörtlich "schlechte Bank", die Risiken von
Banken sammeln soll) sei "absolut nichts, was die Deutsche Bank braucht".
Der Vorstandschef räumte bereits im Jänner ein, das extrem schwierige Marktumfeld habe einige Schwächen der Bank aufgezeigt. "Wir haben eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um diese Schwächen zu beheben. Die Umsetzung der Maßnahmen ist bereits im Gange", hatte Ackermann vor drei Wochen erklärt.