Fast 30 Prozent

Deutsche Bank steigt bei Postbank ein

12.09.2008

Die Deutsche Bank sicherte sich eine Option auf weitere 18 Prozent und ein Vorkaufsrecht für den Rest. Keine Folgen für die Marke "Postbank".

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Die Deutsche Bank wird größte Aktionärin der bisherigen Konkurrentin Postbank. Die größte deutsche Bank kauft der Deutschen Post 29,75 Prozent ihres Mehrheitsanteils an der Tochter Postbank ab. Für das Paket zahlt die Deutsche Bank 2,79 Mrd. Euro in bar. Das entspricht einem Preis pro Aktie von 57,25 Euro. Über die Bühne gehen soll der Deal bis spätestens März 2009.

Kapitalerhöhung
Zur Finanzierung plant die Deutsche Bank, eine Kapitalerhöhung von bis zu 2 Mrd. Euro. Der Einstieg soll im ersten Quartal 2009 vollzogen werden und steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichts- und Kartellbehörden sowie der Bundesregierung. Deutsche Bank und Postbank wollen etwa beim Vertrieb von Immobilienfinanzierungen und Investmentprodukten eng zusammenarbeiten.

Option und Vorkaufsrecht
Die Deutsche Bank erhält von der Deutschen Post die Option, ein weiteres Aktienpaket in Höhe von 18 Prozent an der Postbank für 55,00 Euro je Aktie zu erwerben. Diese Option kann zwischen 12 und 36 Monaten nach dem Abschluss des Erwerbs der jetzigen Beteiligung ausgeübt werden.

Die Deutsche Post räumt der Deutschen Bank zudem ein Vorkaufsrecht für ihre verbleibenden Aktien an der Postbank ein.

Verkaufsoption für Post
Die Post ihrerseits erhält eine Verkaufsoption wegen eines möglichen Kursverfalls im Zuge der Finanzkrise. Sie kann den verbleibenden Anteil an der Postbank von 20,25 Prozent plus einer Aktie zum Preis von 42,80 Euro je Aktie an die Deutsche Bank veräußern. Diese Option kann sie zwischen 21 und 36 Monaten nach dem Abschluss des Verkaufs der Minderheitsbeteiligung an die Deutsche Bank ausüben. Die Deutsche Bank kann den Anteilserwerb aus beiden Optionen ganz oder teilweise in eigenen Aktien oder bar bezahlen.

Keine Auswirkungen auf Arbeitsplätze
Der Einstieg der Deutschen Bank wird nach Angaben der Postbank keine Auswirkungen auf Arbeitsplätze haben. Auch für die Standorte und die Marke Postbank habe die Beteiligung von 29,75 Prozent keine Folgen, teilte die Postbank am Freitag Mittag mit.

Die Postbank und ihr Mutterkonzern Deutsche Post beabsichtigten darüber hinaus, den zwischen ihnen bestehenden Filialvertrieb über das Jahr 2012 hinaus zu verlängern. Die Postbank hat 855 eigene Filialen und ist in mehr als 5.000 Geschäftsstellen der Post vertreten.

Erlös eventuell an Aktionäre Ausschütten
Die Deutsche Post will zumindest einen Teil des Erlöses aus dem Teilverkauf der Postbank an die Deutsche Bank eventuell an die Aktionäre ausschütten. Der Verkaufserlös von knapp 2,8 Milliarden Euro sei zentraler Bestandteil der Überlegungen zur Ausschüttung an die Aktionäre, teilte die Deutsche Post weiter mit. Die Post will den Angaben zufolge noch in diesem Jahr darüber entscheiden. Vor allem angelsächsische Großinvestoren hatten immer wieder gefordert, die Postbank zu verkaufen und den Erlös an die Aktionäre auszuschütten.

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