Von den täglich durchschnittlich 8.000 Flügen über Deutschland sollen wegen des Streiks bis zu 6.000 ausfallen.
Fluglotsen in Deutschland wollen in den kommenden Tagen erstmals die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft will eine Entscheidung über mögliche neue Verhandlungen erst am Freitag verkünden. Wie sich die Maßnahme auf den Flugverkehr in Österreich auswirken werde, sei "ohne Detailinfos darüber, wo allenfalls gestreikt wird" nicht absehbar, sagte Heinz Sommerbauer von "Austro Control".
Möglich sei beispielsweise, dass Maschinen über Österreich ausweichen müssen, meinte Sommerbauer. Ein größeres Problem könne sich ergeben, "wenn ein Airport direkt bestreikt wird". Sollte ein Drehkreuz wie der Flughafen Frankfurt ausfallen, wäre ganz Europa betroffen, sagte der Sprecher der Deutschen Flugsicherung, Axel Raab.
Notfallvereinbarung sichert 25 % der Flüge
Ziel der
Lotsen-Gewerkschaft sei es, möglichst viele Flüge ausfallen zu lassen. Eine
Notfallvereinbarung mit der Deutschen Flugsicherung sehe vor, dass lediglich
25 Prozent aller Flüge stattfinden, sagte Kluzniak.
6.000 Flüge könnten ausfallen
Von den täglich
durchschnittlich 8.000 Starts, Landungen und Überflügen über Deutschland
sollen wegen des Streiks bis zu 6.000 ausfallen. Überflüge könnten auch
umgeleitet werden. Zudem könnten Fluggesellschaften größere Maschinen
einsetzen, um einen Teil der Probleme abzufangen.
Tarifverhandlungen festgefahren
Auslöser des Arbeitskampfes sind
die festgefahrenen Tarifverhandlungen der Lotsen-Gewerkschaft mit der
Deutschen Flugsicherung für deren gut 5.000 Beschäftigte, darunter 1.800
Fluglotsen. Das bundeseigene Unternehmen lehnt die Forderungen nach je vier
Prozent mehr Gehalt für dieses und nächstes Jahr ab, hat aber bisher noch
kein eigenes Angebot vorgelegt.
Es werde in jedem Fall zu massiven Verspätungen und Flugausfällen kommen, so Kluzniak. "Wir wollen, dass der Streik auch klar Wirkung zeigt, damit sich die Deutsche Flugsicherung bewegt und wir schnell an den Verhandlungstisch zurückkehren können."
Erste Arbeitsniederlegung
In Deutschland haben Fluglotsen bisher
noch nie die Arbeit niedergelegt. Anfang der 70er Jahre gab es lediglich
einen so genannten "Bummelstreik" der damals noch beamteten
Lotsen. Die Maßnahme erwies sich allerdings als unrechtmäßig, der damalige
Verband der Fluglotsen wurde von Fluggesellschaften auf Schadenersatz
verklagt. "Diesmal ist der Streik rechtmäßig. Wir haben alle Fristen
eingehalten", sagte Kluzniak.