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Deutsche Post will 700 eigene Filialen schließen

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Von dieser Maßnahme wären 3.000 Angestellte betroffen. Die Poststellen sollen in Partnerfilialen umgewandelt werden.

Die Deutsche Post will in den kommenden drei Jahren rund 700 der Deutschland-weit 800 eigenbetriebenen Filialen schließen. Die Filialen würden an private Partner wie Supermärkte, Bäckereien oder Kioskbetreiber abgegeben, die dann Postdienste anbieten sollten, bestätigte Konzernsprecher Dirk Klasen am Sonntag der AP einen Bericht der "Lübecker Nachrichten". Nur rund 100 eigene Filialen sollen demnach erhalten bleiben. Die Gewerkschaft ver.di und der Verband der Postbenutzer (DVPT) kritisierten die Pläne.

Verschlechterung für Verbraucher
"Das kann nur eine Verschlechterung für die Verbraucher sein", sagte DVPT-Vorstandsmitglied Elmar Müller der AP. Während in posteigenen Filialen ausgebildetes Fachpersonal arbeite, sei eine kompetente Beratung in Partnerfilialen nicht zu erwarten. Vor allem bei komplexeren Produkten wie etwa Einschreibesendungen sei eine schlechte Beratung der Kunden zu befürchten, warnte Müller. "Aus Verbrauchersicht muss man sagen, dass es sich bei dieser 'Optimierung' um eine Einschränkung beim Service handelt."

Post-Sprecher Klasen betonte, die Umstellung auf Partnerfilialen bedeute keine Ausdünnung des Filialnetzes. "Keine posteigene Filiale beendet ihren Dienst, ohne dass am nächsten Tag eine Partnerfiliale in Betrieb ist", versprach er. Einen detaillierten Plan, wann und wo posteigene Filialen geschlossen würden, gebe es bisher nicht. Die betroffenen 3.000 Mitarbeiter der Filialen blieben jedoch weiter bei dem Unternehmen beschäftigt. Mit den Schließungen will der Konzern nach eigenen Angaben Kosten sparen. Die 850 Filialen der Postbank seien jedoch nicht betroffen.

Keine Verschlechterung der Tätigkeiten
Ver.di-Sprecherin Cornelia Haß betonte, beim Wechsel von Angestellten innerhalb des Konzerns dürfe es nicht zu einer deutlichen Verschlechterung der Tätigkeiten kommen. "Die Post darf ihre Geschäftsmodelle nicht auf Kosten der Beschäftigten entwickeln. "Vor allem aber müssten betriebsbedingte Kündigungen weiter ausgeschlossen werden", sagte sie der AP.

Als einzigen Vorteil für die Kunden nannte DVPT-Vorstandsmitglied Müller die verbesserten Öffnungszeiten in ländlichen Regionen. Während die posteigenen Filialen teils nur 20 Stunden pro Woche geöffnet seien, garantiere die Zusammenlegung mit dem Einzelhandel zumindest einen Betrieb während der regulären Ladenöffnungszeiten. Derzeit betreibt die Post rund 13.500 Filialen in Deutschland, von denen 800 im Eigenbetrieb stehen. Die Filialen der Postbank sind dabei nicht eingerechnet.

Im Verband der Postbenutzer sind rund 1.000 Unternehmen organisiert. Die Organisation versteht sich als Verbraucherschutzorganisation und setzt sich für eine Liberalisierung der Post- und Telekommunikationsmärkte ein.

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