An den Handel

Deutsche Post will bis 2011 Postämter verkaufen

13.06.2008

Die Deutsche Post will sich bis Ende 2011 komplett von ihren selbst betriebenen Postämtern trennen.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Die derzeit noch 750 posteigenen Filialen würden in private Partner-Filialen beispielsweise in Supermärkten umgewandelt, sagte Postsprecher Uwe Bensien am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des "Westfalen-Blatts". Die Zahl der Filialen solle aber nicht reduziert werden. Der deutsche Verband der Postkunden DVPT kritisierte die Pläne.

In Deutschland gibt es schon 7.200 private Postagenturen, beispielsweise in Supermärkten und Kiosken. "Der Kunde bekommt dort den gleichen gewohnten Service", sagte Bensien. Das Personal biete eine ebenso kompetente Beratung wie in den posteigenen Filialen. "Wir stellen immer wieder fest, dass die Kunden sehr zufrieden sind." Zudem bietet die Deutsche Post in 3.800 Postservice-Shops Dienstleistungen in abgespeckter Form an.

2.000 Mitarbeiter betroffen
Von der Umwandlung seien mehr als 2.000 Mitarbeiter betroffen, hieß es. Es werde aber keine Entlassungen geben. Die Mitarbeiter würden an anderer Stelle im Konzern eingesetzt.

"Service wird besser"
Der für das Filialnetz zuständige deutsche Postvorstand Jürgen Gerdes betonte, eine Verkleinerung des Filialnetzes stehe nicht zur Debatte: "Das Filialnetz wächst, es schrumpft nicht. Der Service wird besser, nicht schlechter. Unsere Angebote nehmen zu, nicht ab." Gerdes kündigte die Einrichtung weiterer Filialen im kleinen Postpoint-Format an. Außerdem werde ein neuer Postboten-Service erprobt, wobei der Bote auch Briefe oder Pakete an der Haustür abholen könne.

Die vom deutschen Gesetzgeber geforderte Anzahl von 12.000 Filialen werde mit insgesamt 13.500 Standorten ohnehin deutlich überschritten. Die Deutsche Post AG hatte Anfang 2006 ihre 850 größten Filialen bereits an die Tochter Postbank verkauft. Diese Postbank Finanzcenter würden als "Flaggschiffe" des Filialangebots weiter von der Postbank betrieben, erklärte der Konzern. Sie böten ein Vollsortiment postalischer Dienstleistungen an.

Es gibt bereits 600 Postpoints
Zudem seien im vergangenen Jahr 600 sogenannte Postpoints eingerichtet worden - dort ist das Angebot geringer als in den Postservice-Shops. Gerdes kündigte die Einrichtung weiterer Postpoints an. Auch solle das Netz der Geschäftspost-Annahmestellen für gewerbliche Kunden bis Ende 2008 von 200 auf 1.000 wachsen.

Zur Vollversion des Artikels