Daten von Millionen Kunden verschwanden bei der Telekom. Manager versuchten sie auf illegalem Wege wieder zu beschaffen. Jetzt wurden sie beurlaubt.
Die Deutsche Telekom hat erste personelle Konsequenzen aus dem Diebstahl von 17 Mio. Handydaten gezogen. Vier Manager der Mobilfunktochter T-Mobile und ein Telekom-Manager seien beurlaubt worden, sagte Manfred Balz, der neue Telekom-Vorstand für Datensicherheit, am Mittwoch in Bonn. Beim Versuch, die Daten wieder zu beschaffen, hätten die Beschuldigten Methoden angewandt, "die nicht in Ordnung sind" und die der Konzern "entschieden" ablehne, sagte Balz.
So seien auf der Suche nach den Daten-Dieben Verbindungsdaten von 20 Menschen überprüft worden. Außerdem hätten sich die Telekom-Mitarbeiter auch Verbindungsdaten von einem inländischen Mobilfunk-Konkurrenten und von einem ausländischen Wettbewerber beschafft.
Balz sagte, den fünf Verdächtigen sei ein "Erholungsurlaub" dringend empfohlen worden, es handle sich nicht um Entlassungen. Die Überprüfungen seien außerdem noch nicht abgeschlossen, es werde dabei eng mit der Staatsanwaltschaft Bonn zusammengearbeitet. Schauprozesse und Bauernopfer werde es bei der Telekom nicht geben. Die Kunden der Mobilfunksparte ließ der Diebstahl ihrer Mobilfunkdaten inzwischen offensichtlich kalt: Wie ein Konzernsprecher sagte, beantragten nur 640 eine neue Handynummer.