Es besteht der Verdacht auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung.
Das deutsche Bundeskartellamt hat einem Zeitungsbericht zufolge gegen die Deutsche Telekom ein Verfahren wegen des Verdachts auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung eingeleitet. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) soll der Bonner Konzern ein wichtiges DSL-Vorleistungsprodukt unter den tatsächlichen Kosten anbieten, um sich Vorteile bei seinen Großkunden zu verschaffen. Die Behörde frage nun zunächst in der Branche Preise und andere Marktdaten ab.
Beschwerden
Mehrere Wettbewerber der Telekom hatten sich zuvor
bei der Bundesnetzagentur und dem Kartellamt über die Preisgestaltung des
Konzerns beschwert. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, könnte das
Kartellamt ein Bußgeld gegen die Telekom verhängen, hieß es. Ein
Konzernsprecher wies die Beschuldigungen zurück. Der Wettbewerb sei durch
die Preisgestaltung der Telekom nicht beeinträchtigt. Hintergrund des
Verfahrens ist der harte Kampf um Marktanteile zwischen der Telekom und
Konkurrenten wie Telefonica, Vodafone oder QSC, die ihre Netze ebenfalls an
Großkunden ohne eigene Infrastruktur vermieten.