Exporte brechen weg und das BIP geht um 5 Prozent zurück.
Der Einbruch bei den deutschen Exporten lässt die Wirtschaft in den kommenden Monaten voraussichtlich weiter deutlich schrumpfen. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sagte ein Minus des Bruttoinlandsprodukts von 4,8 Prozent voraus, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) erwartet im ersten Quartal ein Schrumpfen um 2,2 Prozent.
Exporte sinken stark
Laut IWH hat der Einbruch der Weltkonjunktur
im Winterhalbjahr den Exportweltmeister Deutschland viel stärker getroffen
als noch zu Jahresende erwartet. Die konjunkturellen Aussichten für wichtige
Handelspartner hätten sich weiter verschlechtert. Die Exporte werden nach
Einschätzung des IWH daher im weiteren Jahresverlauf sinken, in der ersten
Jahreshälfte sogar zweistellig. Auch die Importe nach Deutschland sinken
demnach, der Rückgang werde aber aufgrund der steigenden Nachfrage der
privaten Haushalte vor allem nach Kraftfahrzeugen gedämpft.
Chance für Ostdeutschland
Profitieren könnte Ostdeutschland
laut Experte Ludwig von seiner starken Konsumgüterindustrie. Bisher sind die
Verbraucher nach den Lohnsteigerungen des vergangenen Jahres in Kauflaune.
Sollte nun nicht bald auch der Konsum in einen "Sturzflug" verfallen, "haben
ostdeutsche Produzenten Märkte, die sie noch beliefern können", sagte
Ludwig.
Nach Einschätzung des DIW fällt die Wirtschaftsleistung in Deutschland in diesem Jahr "auf den Stand von vor drei Jahren zurück". "Ein Großteil der materiellen Früchte des letzten Aufschwungs ist damit wieder aufgezehrt", erklärte DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths.