Angesichts neuer Expertenprognosen scheint eine Pensionsreform unausweichlich.
Die Wirtschaftskrise lässt auch die Kosten für das Pensionssystem in die Höhe schnellen. Am Dienstag berät die Pensionskommission ein Gutachten, das bereits am Montag veröffentlicht wurde. Demnach sollen die Aufwendungen des Bundes im Jahr 2012 schon 2,85 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen. In absoluten Zahlen heißt das: Die Bundesmittel werden dann nicht – wie bisher erwartet –bei 7,44 Milliarden liegen sondern bei 8,9 Milliarden Euro. Der Mehrbedarf liegt demnach schon bei fast 1,5 Milliarden Euro.
Zum Vergleich: Im Vorjahr lagen die Gesamtkosten bei rund 7,6 Milliarden.
Kommt jetzt eine neue Pensionsreform?
Bedingt wird dieser starke
Anstieg besonders wegen der schlechteren Wirtschaftsprognose durch die
Finanzkrise. Richtig düster wird es 2050. Dann soll der Bundeszuschuss für
die 2,9 Millionen Pensionisten bei 4,6 Prozent des BIP liegen. Derzeit gibt
es nur 1,8 Millionen Pensionisten. Klar ist: Angesichts dieser Zahlen wird
der Druck auf die Regierung, eine neue Pensionsreform anzugehen, wieder
steigen. Alt-Sozialminister Buchinger hatte diesen Schritt vor allem
angesichts der in den letzten Jahren boomenden Wirtschaft ausgeschlossen.