Börsen-Crashes
Die schwärzesten Börsentage seit 1987
21.01.2008
Russland und Asien sorgen für Turbulenzen in den 90er Jahren, Terroranschläge und Irak-Krieg verunsichern Anleger 2001/03.
Der Deutsche Aktienindex (Dax) ist am Montag bis Mittag um 5,7 Prozent eingebrochen. Dies ist einer der größten Kursverluste für den Dax an einem Tag.
Der Index, in dem die 30 börsenotierten Top-Unternehmen abgebildet sind, wurde am 1. Juli 1988 eingeführt - also nach dem ersten großen Crash der Nachkriegszeit am 19. Oktober 1987. An jenem "schwarzen Montag" war der Dow-Jones-Index um 22,6 Prozent eingebrochen. In Frankfurt stürzten die Kurse gemessen an dem zurückberechneten Dax um durchschnittlich 9,4 Prozent ab. Ökonomen machten Spekulationen auf höhere Zinsen in den USA für den Kurssturz verantwortlich. Im folgenden eine Übersicht über die prozentual höchsten Verluste der Börse seit Herbst 1987.
16. Oktober 1989
Der Dax fällt um rund 13 Prozent. Auslöser ist
erneut ein Kurssturz an der Wall Street, der durch
Finanzierungs-Schwierigkeiten beim Kauf der amerikanischen Fluggesellschaft
UAL ausgelöst worden war.
6. August 1990
Vier Tage nach dem Einmarsch irakischer Truppen
ins benachbarte Kuwait erfasst die Börsianer die Angst vor den Folgen des
Vormarsches der Truppen von Saddam Hussein. Der Dax fällt um 5,4 Prozent.
19. August 1991
In Reaktion auf den später gescheiterten Putsch
gegen den damaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow verliert
der Dax gut neun Prozent.
28. Oktober 1997
Im Sog der Asienkrise folgt der Dax der Wall
Street nach unten und bricht zeitweise um 13 Prozent ein. Zum Ende des
Börsenhandels in Frankfurt notiert das Kursbarometer mit 3.567,22 Punkten
gut acht Prozent niedriger.
21. August 1998
Die Sorge über die sich verschärfende russische
Finanzkrise drückt den Dax um 5,4 Prozent ins Minus.
1. Oktober 1998
Die Angst vor einem Flächenbrand im Bankenwesen
nach der Schieflage eines Hedgefonds in den USA und einer Eskalation der
Krisen in Asien, Japan, Lateinamerika und Russland drücken den Dax um 7,6
Prozent ins Minus.
11. September 2001
Die Anschläge vom 11. September lösen an den
Finanzmärkten eine Panik aus. Während die in unmittelbarer Nähe des World
Trade Centers liegende Wall Street geschlossen bleibt, schwappt über die
europäischen Aktienbörsen eine Verkaufswelle. Der Dax fällt um 8,5 Prozent.
Im Handelsverlauf war der Index um mehr als elf Prozent eingebrochen.
14. September 2001
Die Angst vor möglichen Vergeltungsschlägen
der USA drücken den Dax drei Tage nach den Anschlägen um mehr als sechs
Prozent ins Minus. Dazu kommt die Unsicherheit der Anleger in Europa vor der
Wiedereröffnung der Wall Street am darauffolgenden Montag, dem 17.
September. Nach viertägiger Handelsunterbrechung fällt dabei der
Dow-Jones-Index schließlich um gut sieben Prozent.
5. August 2002 und 3. September 2002
US-Rezessionsängste drücken
den Dax um 5,7 beziehungsweise 5,8 Prozent in die Tiefe.
24. März 2003
Wenige Tage nach Beginn des Irak-Krieges
wachsen die Zweifel an den Finanzmärkten. Viele Anleger fürchten, der Krieg
könnte sehr viel länger als von den USA erwartet dauern. Der Dax stürzt um
6,1 Prozent ab.
21. Jänner 2008
Rezessionsängste in den USA greifen auf
Europa und Asien über. Während in den USA wegen eines Feiertages die Börsen
geschlossen bleiben, schwappte eine Verkaufswelle aus Asien nach Europa. Der
Dax fällt um rund sieben Prozent.