Neuer Rekordwert
Diesel kostet im Schnitt bereits 1,399 Euro
30.05.2008
Der Preisanstieg beim Sprit scheint kein Ende zu nehmen. Am Freitag gab es einen neuen Rekordwert. Die Österreicher sparen nun beim Tanken.
Es scheint, als würde keine Woche ohne eine weitere Sprit-Verteuerung vergehen. Glaubten viele Autofahrer bereits "viel teurer gehts nicht mehr", wurden sie am Freitag eines besseren belehrt. Durchschnittlich zahlte man für einen Liter Diesel 1,399 Euro an Österreichs Tankstellen. Ein neuer Rekordwert, der den bisherigen vom 23. Mai gleich um weitere 1,3 Cent überbot.
Autofahrer haben also nach wie vor jeden Grund, an der Tankstelle nach Kräften zu sparen. Die Öl-Multis müssen deshalb bereits um ihre Umsätze zittern, wie BP-Vorstand Manfred Kilian und OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer nun zugeben.
Mach sie hier ihrem Ärger über die Benzin-Preise Luft
Tanken um 20 Euro
Die bundesweit 485 Tankstellen des
Platzhirschen BP zählen seit Jahresbeginn zwar nicht weniger Kunden als
früher, doch sie füllen ihre Tanks nicht mehr randvoll an. Der alte Witz
(„Ich weiß nicht, warum sich alle über den Spritpreis aufregen – ich zahle
immer 60 Euro“) ist Realität. „Rechnungen von zehn, 15 oder zwanzig Euro
sind keine Seltenheit“, so BP-Vorstand Manfred Kilian. Von Jänner bis April
hatte dieses Phänomen noch keine Auswirkungen auf den bundesweiten
Gesamt-Spritverbrauch. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2007 stieg er leicht
um 1,3 Prozent.
Doppelter Druck
Dennoch ist auch OMV-Boss Ruttenstorfer um seine
Einnahmen besorgt. Er gibt zwar zu, dass die OMV am Rekordölpreis dank
eigener Förderungen kräftig verdiene, gleichzeitig sieht er bei Benzin und
Diesel eine natürliche Preisgrenze nach oben: „Wenn die Preise nicht sinken,
werden die Autofahrer auch weniger tanken.“ Bisher will die OMV aber anders
als BP noch keine negativen Auswirkungen beobachtet haben. Ruttenstorfer
schürt damit die Hoffnungen vor allem der Pendler: „Sinkt der Verbrauch,
wird sich das sicher auch auf die Preise auswirken.“ Bis dahin ist das
Umsteigen auf Bus und Bahn eine Option, den horrenden Spritpreisen zu
entkommen.
Natürliche Regulierung
Die Autofahrerclubs verstärken indes
ihren Druck auf die Ölbosse. So fordert der ÖAMTC Transparenz an den
Tankstellen. Inzwischen gibt es schon zwölf Kraftstoff-Bezeichnungen – von
Ultimate Super 95 bis zu V-Power Diesel. ÖAMTC-Verkehrsexpertin Elisabeth
Brandau: „Preisanzeigetafeln werden so gestaltet, dass sie sich nicht auf
den ersten Blick vergleichen lassen. Preisänderungen erfolgen bis zu
sechsmal am Tag. Das sind alles Methoden, die den Konsumenten das Sparen
beim Tanken erheblich erschweren.“