Verkehrte Welt an der Zapfsäule: Diesel schon teurer als Superbenzin!
Wer jetzt mit dem Auto in den Osterurlaub fährt, muss fürs Tanken so viel ausgeben wie nie zuvor. Pünktlich zu Ferienbeginn haben die Mineralölgesellschaften wieder an der Preisschraube gedreht – und das, obwohl der Sprit bereits seit Monaten stetig teurer wird.
Diesel-Rekord
Besonders krass ist es beim Diesel. Dieser
Treibstoff wurde im letzten halben Jahr ganze 25 Prozent teurer. Allein seit
vergangenem Mittwoch stieg der Preis für einen Liter Diesel um
durchschnittlich 2,8 Cent und liegt nun bei 1,234 Euro. An den teuersten
Tankstellen Österreichs – etwa an der Autobahn A 14 bei Hohenems – muss man
für Diesel sogar 1,359 Euro ausgeben.
Was die Wut der heimischen Autofahrer besonders anheizt: Der Dieselpreis hat inzwischen sogar das Superbenzin (Höchstpreis: 1,319 Euro pro Liter) überholt. Etwa jedes zweite österreichische Fahrzeug ist ein Diesel. Viele sind in den letzten Jahren wegen des einst günstigeren Treibstoffs umgestiegen – jetzt werden sie bestraft.
Die Autofahrerclubs steigen auf die Barrikaden. Dass Diesel an vielen Zapfsäulen teurer ist als Super, könne nicht mit der Entwicklung am Spotmarkt begründet werden. Vertreter der Ölindustrie weisen den Vorwurf gezielter Erhöhungen zur Reisezeit zurück: Der Weltmarkt orientiere sich nicht an den Osterferien, sondern an Angebot und Nachfrage.
Preisgefälle
Wichtigster Tipp für Autofahrer ist der
Preisvergleich (online auf www.oe24.at). Selbst innerhalb einer
Tankstellenkette gibt es Preisunterschiede von zwei Cent im Abstand von
wenigen Kilometern. Generell gilt: In Ostösterreich ist Tanken billiger als
im Westen. Und an der Autobahn zahlt man bis zu 20 Prozent mehr für den
Liter. Wer nach Deutschland fährt, sollte vor Grenzübertritt volltanken:
Dort kostet Super derzeit über 1,45 Euro pro Liter.