Hand in Hand
Do&Co leidet unter AUA-Sparkurs
16.06.2009
Do&Co will im laufenden Geschäftsjahr 2009/10 das Betriebsergebnis bei 12 bis 13 Mio. Euro stabil halten, auf 13,35 Mio.
Euro hatte sich das um Sonderabschreibungen (z.B. AUA-Vertrag + einmalige Kosten für Abbau von 120 Mitarbeitern) bereinigte EBIT im abgelaufenen Jahr belaufen. Beim Umsatz werde es dagegen Einbußen geben, so Dogudan. Der Catering-Unternehmer sieht sich aber "gut positioniert", auch wenn es zu weiteren Passagierrückgängen kommen sollte. Zwei Drittel seiner Kosten seien variabel, seine Mitarbeiter "extrem flexibel". So sei es auch gelungen, heute um 25 Prozent effizienter als vor 5 Jahren zu sein.
Weiter Wachsen erwünscht
Mit einer "sehr konservativen
Bilanzpolitik", die die Eigenkapitalquote heuer von derzeit 46 auf über
50 Prozent erhöhen wird, sieht sich Dogudan auch für weitere Akquisitionen
gut gerüstet - "sobald das wirtschaftliche Umfeld es wieder zulässt".
Zukäufe seien in allen drei Geschäftsbereichen möglich, so der Do&Co-Chef,
der in 12 bis 18 Monaten mit konkreten Kaufmöglichkeiten rechnet. "Ende
2010 wird sich entscheiden, wie es weitergeht. Dann braucht man ein gutes
Eigenkapital".
Investieren in die Zukunft
Auch bei den Investitionen in die
Entwicklung von Produkten werde nicht gespart. Do&Co stelle derzeit
vielmehr Produktionsentwickler und Designer ein, um für das Airline-Geschäft
der Zukunft gerüstet zu sein. Dogudan geht davon aus, dass vor allem auf der
Kurzstrecke "kein Stein auf dem anderen bleiben wird".
Produktentscheidungen würden sich noch stärker polarisieren - "entweder
das Beste oder das Billigste". Do&Co zählt mehr als 60 Fluglinien
zu seinen Kunden.
Do&Co-Hotel in Istanbul
In Summe 30 Mio. Euro investiert Do&Co
gemeinsam mit dem Türkei-Partner Turkish Airlines in ein neues Do&Co-Hotel
in Istanbul. Direkt am Bosporus mit 200 m Wasserfront werden zwei ehemalige
Paläste in ein Luxushotel mit 100 Zimmern und einem Eventcenter für 1.000
Gäste auf einem 10.000 m2 großen Areal umgebaut. Die Eröffnung ist für
2011/12 geplant.
Caterer-Sorge um Kitzbühel & Co
Der Umsatz im
International Event Catering stieg 2008/09 - wegen der
Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 - um 85 Prozent auf 76,87 Mio. Euro.
Wie die Formel 1 vor 20 Jahren, "die derzeit eher mit sich selbst
beschäftigt ist", gebe er derzeit eine Aufbruchstimmung im
Fußball, von der Do&Co profitieren möchte. Reiten und Tennis laufe "stabil".
Noch nicht entschieden ist, ob Dogudan den Catering-Vertrag für das
Hahnenkammrennen in Kitzbühel verlängert bekommt.
Überlegt wird für Österreich auch eine "junge Gastro-Schiene", die auf Basis eines "To Go"-Konzeptes Bioprodukte anbietet.
Nicht ganz zufrieden mit New York
Im Segment Restaurants,
Lounges & Hotel ist der Umsatz um 5 Prozent auf 64,06 Mio. Euro
gestiegen, was unter anderem auf die Neueröffnung des Demel in New York und
der Lufthansa First Class Lounges am New Yorker Flughafen JFK zurückzuführen
ist. Die Auslastung in den Restaurants, auch in Wien, sei nach wie vor gut.
Nicht zufrieden ist Dogudan mit dem neuen Demel im Plaza Hotel in New York,
wo die Location "suboptimal" sei. Daher schaue man sich derzeit um
einen zweiten Standort in der Upper East Side oder der 5th Avenue um, aber
nicht als Ersatz für die erste Niederlassung.
Die Do&Co-Gruppe beschäftigt derzeit weltweit 3.835 Mitarbeiter, etwa 1.000 davon in Österreich. Nach den 120 Kündigungen gebe es vorerst keinen weiteren Bedarf, so Dogudan. Ausschließen kann er das für die Zukunft aber nicht.