Südkorea

Drei Jahre Haft für Hyundai-Chef

05.02.2007

Chung Mong Koo wurde in einem Korruptionsprozess wegen Unterschlagung und Bestechung für schuldig befunden.

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Wegen Unterschlagung und Bestechung muss der Vorstandsvorsitzende des südkoreanischen Automobilkonzerns Hyundai Motor, Chung Mong Koo, für drei Jahre ins Gefängnis. Er wurde von einem Gericht in Seoul am Montag in sämtlichen Anklagepunkten wegen Korruption für schuldig befunden. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von sechs Jahren gefordert. Die Verteidigung plädierte für eine Bewährungsstrafe und begründete dies mit schlechter Gesundheit ihres Mandanten.

Private Bereicherung
Chung wurde unter anderem beschuldigt, mehr als 100 Milliarden Won (85 Millionen Euro) aus dem Unternehmenskapital in eine Schmiergeldkasse abgezweigt zu haben. Davon sollen etwa 70 Millionen zur privaten Bereicherung sowie zur Bezahlung von Lobbyisten verwendet worden sein. Chung wurde Ende April vergangenen Jahres verhaftet, im Juni aber gegen Kaution vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt.

Vor Gericht gab Chung seine Verfehlungen zu und entschuldigte sich dafür. Zugleich bat er um ein mildes Urteil, damit er weiter an seinem Ziel arbeiten könne, Hyundai zum fünftgrößten Autobauer der Welt zu machen.

Der Richter erklärte, wegen des hervorragenden Beitrags Chungs zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes sei ein geringeres Strafmaß gerechtfertigt, als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Seine Aktionen seien aber "eindeutig kriminelle Handlungen" gewesen. "Falsche Sitten müssen ausgerottet werden, um Südkorea zu einer fortschrittlichen Wirtschaft zu machen", wurde der Vorsitzende Richter von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.

Berufung angekündigt
Hyundai Motor zeigte sich enttäuscht und kündigte eine Berufung des Firmenchefs an. Zugleich wurde betont, die Geschäfte im In- und Ausland würden normal weiterlaufen. Trotz der Verurteilung bleibt Chung vorerst auf freiem Fuß. Chung werde weiter die "volle Kontrolle" über den Betrieb bei Hyundai Motor haben, teilte das Unternehmen mit.

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