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Einkommensschere klafft auseinander

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Heinisch-Hosek konnte Hundstorfer von Offenlegung mit Sanktionsdrohung überzeugen.

Neben der geplanten Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz startet die SPÖ jetzt auch eine Kampagne gegen die Einkommensunterschiede von Frauen und Männern. Wie Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Mittwoch erläuterten, will man dabei "das Übel an der Wurzel" packen und vor allem Bewusstsein schaffen. An ihrem Ziel einer verpflichtenden Offenlegung der Gehaltsstrukturen inklusive Sanktionsdrohung hält Heinisch-Hosek weiter fest. Auch Hundstorfer unterstützt ihre Pläne nun, nachdem er im Sommer noch Sanktionen abgelehnt hatte.

Gleihbehandlung
Die Frauenministerin betonte, dass die Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz derzeit vorbereitet werde und gegen Jahresende fertig sein soll. Nach schwedischem Vorbild sollen auch in Österreich Unternehmen mit mehr als 25 Beschäftigten dazu verpflichtet werden, anonym die Löhne und Gehälter zu analysieren, um festzustellen, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Die Ergebnisse dieses Fragebogens sollen betriebsintern veröffentlicht und den zuständigen Behörden sowie den Sozialpartnern zur Verfügung gestellt werden. "Wir passen auf den Datenschutz und auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf", versuchte Heinisch-Hosek gleich von vornherein die Bedenken zu zerstreuen. In einem ersten Schritt ist an eine zweijährige Pilotphase mit anschließender Evaluierung gedacht. Danach müsse man auch darüber nachdenken, welche Form von Sanktionen möglich seien, beharrte die Frauenministerin auf ihrer Forderung.

Zustimmung
Diesem Plan stimmte nun auch Hundstorfer zu. Er sei sich in dieser Strategie mit der Frauenministerin "vollkommen einig", sagte der Sozialminister. Er habe im Sommer nur "flapsig formuliert", dass er von Haus aus gegen Strafen sei.

Ein Viertel weniger
Heinisch-Hosek verwies darauf, dass es in Schweden gelungen sei, mit einem Gesetz zur Einkommenstransparenz die geschlechtsspezifischen Unterschiede deutlich zu senken. In Österreich verdienen Frauen im Schnitt rund ein Viertel weniger als Männer. Umgerechnet bedeutet dies, dass Frauen 96 Tage pro Jahr gratis arbeiten, womit die Frauen statistisch gesehen ab kommendem Sonntag bis Jahresende unbezahlt arbeiten. Um dies zu verdeutlichen, hat Heinisch-Hosek bei der Pressekonferenz kleine Törtchen verteilt, wobei die Männer ein ganzes bekamen, bei jenen für die Frauen fehlte ein Viertel. Selbst wenn man strukturelle Unterschiede wie Ausbildung, Berufswahl oder Karenz herausrechnet, verdienen Frauen in Österreich immer noch bis zu 15 Prozent weniger, "nur weil Frauen Frauen sind". In Schweden macht dieser Unterschied nur sechs Prozent aus.

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