Die für Montag erwartet Entscheidung im A-Tec-Deal in Serbien verschiebt sich etwas. Die Antwort aus Belgrad soll erst am Mittwoch kommen.
Die börsennotierte A-Tec des heimischen Industriellen Mirko Kovats muss sich bei der angestrebten Übernahme des serbischen Kupferbetriebs RTB noch etwas gedulden. Ein serbischer Regierungsausschuss, der sich zum jüngsten A-Tec-Angebot äußern soll, wird erst am Mittwoch zusammenkommen. Ursprünglich war die Sitzung für Montag angekündigt worden.
Beschlüsse am Donnerstag an Regierung
Die Beschlüsse des
Ausschusses zur RTB-Privatisierung sollen der serbischen Regierung dann am
Donnerstag präsentiert werden. Der stellvertretende Wirtschaftsminister
Nebojsa Ciric hatte die Sitzung des Regierungsausschusses schon für Montag
in Aussicht gestellt. Der Ausschuss werde entscheiden, ob das A-Tec-Angebot
angenommen oder zurückgewiesen werden soll. Ein entsprechender Beschluss
werde der Regierung für ihre erste Sitzung zugestellt, teilte die
Privatisierungsagentur mit.
Mitglieder des Regierungsausschusses sind Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic, Energieminister Aleksandar Popovic, Finanzminister Mirko Cvetkovic, Umweltminister Sasa Dragin, Arbeitsminister Rasim Ljajic und die Leiterin der Privatisierungsagentur, Vesna Dzinic. Zur Sitzung sind nach Angaben der Privatisierungsagentur auch Vertreter der RBT-Geschäftsführung und der Gewerkschaften eingeladen.
Neues Angebot letzten Freitag
Am Freitag hatte die A-Tec der
serbischen Privatisierungsagentur kurz vor Mitternacht "ein den neuen
Gegebenheiten angepasstes Offert" übermittelt. Demnach würde A-Tec
Industries sofort weitere 230 Mio. Dollar (146 Mio. Euro) überweisen.
Gemeinsam mit der bereits geleisteten verzinsten und rückzahlbaren Zahlung
von 150 Mio. Dollar wären damit 380 Mio. Dollar bezahlt.
Weiters würde A-Tec einen "Performance Bond" in der Höhe von 60 Mio. Dollar begeben. Den restlichen Betrag in Höhe von 86 Mio. Dollar würde der Konzern am 7. Mai 2008 überweisen. Zusätzlich erklärt sich A-Tec Industries bereit, die bereits geleistete Bankgarantie um 5 Mio. auf 15 Mio. Dollar aufzustocken.
Scheitern ursprünglich angenommen
Zuvor hatte A-Tec
mitgeteilt, dass der Deal wegen Finanzierungsproblemen gescheitert sei, weil
die serbische Privatisierungsagentur den restlichen Kaufpreis nicht stunden
wolle. Aufgrund der Finanzmarktkrise und eines Rechtsstreits sei man nicht
in der Lage gewesen, den Deal zum Abschluss zu bringen, hatte die A-Tec
Freitagabend noch mitgeteilt.
A-Tec Industries hatte am 7. Februar einen Vertrag über den Erwerb von RTB um 466 Mio. Dollar unterzeichnet und am 29. Februar 150 Mio. Dollar überwiesen, allerdings erst nach einem vorherigen Zahlungsaufschub.
Die serbische Privatisierungsagentur teilte am Freitag mit, dass im Falle der Auflösung des Kaufvertrages mit A-Tec die Verhandlungen mit der Firma des russischen Oligarchen Oleg Deripaska, dem zweitbesten Bieter bei der RTB-Ausschreibung, wieder aufgenommen würden.
Deutsche Bank Schuld
Kovats hat die Kaufprobleme auf die
Entscheidung der Deutschen Bank zurückgeführt, das Vorhaben nicht zu
finanzieren. Dies sei das größte Problem gewesen, meinte der Industrielle am
Montag.
Griechische Klage
"Wir hatten zwei Probleme in den letzten
zwei Wochen. Das erste war die Entscheidung der Deutschen Bank, sich nach
zweimonatigen erfolgreichen Verhandlungen aus Projekten in Serbien 2008
komplett zurückzuziehen", präzisierte Kovats. Das zweite Problem
habe eine Klage des griechischen Unternehmen Mytilineos in der Höhe von 65
Mio. Dollar gegen RTB Bor dargestellt. A-Tec wurde zur Zahlung aufgefordert.
Unter Berufung auf die RTB-Geschäftsführung berichtete die Belgrader Tageszeitung "Blic" am Montag, dass der RTB-Käufer keine früheren Schulden der Firma zu übernehmen habe. Dies bedeute, dass die Gläubiger aus dem Kaufpreis befriedigt werden, so die Blattquellen.