Erste-Boss Andreas Treichl betont, dass das Institut "sicher nicht noch einmal zum Staat gehen" wird, um weitere Kapitalhilfe zu bekommen.
Dass es eine „ernste und schwere Rezession“ gebe, stehe außer Zweifel, so Erste-Group-Boss Andreas Treichl. Es „wird aber nicht ärger, als es derzeit ist“, sagte er bei der Präsentation der Erstehalbjahreszahlen.
Die aktuelle Situation könne bewältigt werden, sagte Treichl. Das zu Beginn der Finanzkrise von einigen befürchtete „Armageddon“ werde es sicher nicht geben.
„Kurve könnte bald wieder nach oben zeigen“
Die
vor allem in Zentral- und Osteuropa zu erwartenden Kreditausfälle könne die
Erste finanziell bewältigen. Klar sei für ihn auch, dass die Bank „sicher
nicht noch einmal zum Staat gehen wird“, um zusätzliche Kapitalhilfe zu
beantragen. Zumal sich derzeit abzeichne, dass es langsam besser werde und
die Kurve bald wieder nach oben zeigen könnte.
Operativ war die Erste Group im ersten Halbjahr gut unterwegs. Beim Betriebsergebnis wurde mit 1,78 Milliarden Euro sogar ein Rekordwert erreicht. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2008 enorm gestiegen sind aber die Kosten für Kreditvorsorgen – und zwar um 132 Prozent auf 892 Millionen Euro. Wobei die Bank Wert darauf legt, dass diese Vorsorgen nicht automatisch schlagend werden müssen.
Unter dem Strich (inklusive einer Reihe anderer Positionen) konnte die Erste mit einem Konzern-Überschuss von 492,1 Millionen Euro angesichts des wirtschaftlichen Umfelds ein solides Ergebnis erzielen. Auch die Ausschüttung einer Dividende für das laufende Geschäftsjahr erachtet Treichl als sehr wahrscheinlich.
Spanischer Investor will Anteile aufstocken
Die spanische
Sparkasse La Caixa will ihren Anteil mittelfristig auf zehn Prozent
aufstocken. Sollte sie mehr als zehn Prozent wollen, würden „wir dem nicht
zustimmen“, sagte Erste-Group-Boss Treichl.