Die Erste Bank musste 2007 eine Abwertungen von 108 Millionen verzeichnen. Die Gewinnbeträge aus den Osttöchtern stiegen aber stark.
Bei der börsenotierten Erste Bank ist durch die Finanzmarktkrise der Wertberichtigungs- und Abwertungsbedarf auf Wertpapiere und strukturierte Finanzprodukte im ersten Quartal 2008 so hoch gewesen wie im ganzen Geschäftsjahr 2007. Dennoch stieg der Nettogewinn im Erstquartal im Jahresvergleich um 4,5 Prozent auf 315,6 Mio. Euro an. Vorstandschef Andreas Treichl bleibt bei seiner Prognose: Im gesamten Jahr 2008 soll der Nettogewinn zumindest um 20 Prozent steigen, im kommenden Jahr um mindestens 25 Prozent.
107,8 Millionen Euro
Auf 107,8 Mio. Euro bezifferte die Erste
Bank am Mittwoch zur Vorlage der Quartalszahlen von Jänner bis März 2008 die
ergebnis- und bilanzwirksamen Belastungen aus der internationalen
Finanzmarktkrise. 32,8 Mio. Euro belasteten dabei die Gewinn- und
Verlustrechnung, weitere 75 Mio. Euro Abwertung belasteten das Eigenkapital.
Das von der internationalen Krise gebeutelte Porftolio an strukturierten Produkten (ABS, CDO etc.) sank seit dem Ultimo von 3,4 Milliarden auf nun rund 3 Mrd. Euro, durch Tilgungen und wegen schwächerer Dollar- und Pfundkurse.
Rekord bei Betriebsergebnis
Operativ sieht sich die Bank stark
unterwegs: Mit 766 Mio. Euro (plus 25,1 Prozent) gab es im Auftaktquartal
beim Betriebsergebnis einen neuen Rekord, teilte der Vorstand am Mittwoch
mit. Dies, obwohl das Handelsergebnis wegen des schlechten Marktumfelds um
mehr als ein Drittel eingebrochen ist.
Der Periodenüberschuss vor Steuern wuchs nur um 3,8 Prozent auf 494,5 Mio. Euro. Trotz der kräftigen Wertberichtigungen erreichte der Konzernüberschuss nach Steuern und Fremdanteilen (Nettogewinn) mit 315,6 Mio. Euro nach 302,1 Mio. Euro (plus 4,5 Prozent) aber den zweithöchsten je erzielten Quartalswert, teilte die Bank am Dienstag früh weiter mit.
Bilanzsumme gestiegen
Die Bilanzsumme der Erste Bank-Gruppe
stieg von 200,5 Mrd. Euro zum Jahresende 2007 um 2 Prozent auf nun 204,5
Mrd. Euro per 31. März 2008. Rund 2,3 Mrd. Euro dieses Bilanz-Zuwachses
entfielen auf die seit Jahresende 2007 erfolgte Erweiterung des
Konsolidierungskreises durch den Beitritt von weiteren vier heimischen
Sparkassen zum Haftungsverbund.
Gewinne bei den Osttöchtern
Aus den Osttöchtern der Erste
Bank sind auch im ersten Quartal 2008 die Gewinnbeiträge deutlich gestiegen.
Im Detail ist der Beitrag der Osteuropa-Sparte zum Konzernüberschuss im
Jahresabstand von 188,6 Mio. Euro (oder 62 Prozent des Nettogewinns) auf
256,6 Mio. Euro (jetzt 81 Prozent Gewinnanteil) angewachsen. Im Inland gab
es hingegen Gewinn-Einbußen: Im "Österreich"-Segment setzte es im Gefolge
der Bewertungsverluste im Quartal einen Rückgang des Periodenüberschusses
von 123 auf 82,4 Mio. Euro - das waren damit nur 26 Prozent Anteil am
gesamten Konzern-Periodenüberschuss Ende März. Vor einem Jahr waren es mehr
als 40 Prozent.
Die Osttöchter lieferten in den ersten drei Monaten wieder mehr Gewinnbeitrag: Aus Tschechien (Ceska Sporitelna) gab es für die Segmentrechnung der Erste Bank einen Netto-Gewinn von 111,6 (Vorjahr: 87,3) Mio. Euro, aus Rumänien 76,2 (44,3) Millionen. Auch die Slowakei-Tochter lieferte mit 31,4 Mio. Euro etwas mehr als im Vorjahrsequartal (30,9 Mio. Euro). Auch Ungarn lief besser: Hier lag der Periodenüberschuss-Anteil bei 26,2 (14,9) Mio. Euro. Aus Kroatien flossen 14,4 (12,2) Mio. Euro ein. Serbien brachte es erstmals auf einen kleinen Gewinn von 2,3 (Vorjahr: 1 Mio. Euro Verlust). Die relativ junge Ukraine-Operation ist hingegen noch nicht aus den Verlusten (-5,4 Mio. Euro).