Das Institut will in Österreich bis Ende 2010 20 Mio. Euro einsparen.
Die Erste Bank steigt auf die Kostenbremse. Allein in Österreich werden die Personal- und Sachkosten bis Ende 2010 um sieben bis zehn Prozent gekürzt, erklärt Erste Bank-Chefin Elisabeth Bleyleben-Koren im "WirtschaftsBlatt". In absoluten Zahlen handelt es sich um rund 20 Mio. Euro. Kündigungen schließt sie aus. "Wir werden die Personalkosten durch natürliche Abgänge senken", so die Erste-Chefin.
Die Erste macht trotz Krise Gewinn - Mehr dazu hier.
Jeder zehnte Job fällt
Wie viele Stellen bis Ende kommenden
Jahres tatsächlich gekürzt werden, wollte sie nicht sagen. Insider gehen von
bis zu 300 aus. Derzeit beschäftigt die Bank in Österreich rund 3.000
Mitarbeiter. Neben den Personalkosten setzt das Management auch bei den
Sachkosten den Rotstift an. "Durch kleinere Maßnahmen wollen wir
Einsparungen erzielen", sagt Bleyleben- Koren.
Antwort auf die Krise
Schon vor Monaten kündigte
Erste-Group-Boss Andreas Treichl einen Sparkurs für die gesamte Gruppe an.
Entweder die Bank steigere ihre Erträge - in dem wirtschaftlichen Umfeld
unmöglich -, oder sie müsse die Kosten deutlich reduzieren. Bisher hat die
Führung die notwendigen Einsparungen nicht beziffert. Mit dem Sparkurs soll
auf die derzeitige und künftige wirtschaftliche Entwicklung reagiert werden.
"2010 wird sicher ein schwieriges Jahr werden", so Bleyleben-Koren. Bisher sei die Bank in Österreich von hohen Kreditausfällen verschont geblieben. "Wir merken die Auswirkungen der Wirtschaftskrise nur marginal." Allerdings rechnet sie damit, dass die Ausfälle im vierten Quartal und kommendes Jahr steigen. Den Vorwurf, die heimischen Banken hätten zu wenig Vorsorgen für künftige Kreditausfälle getroffen, weist sie für die Erste Bank zurück.
Neue Aktien ausgeben
Dennoch dürfte die Erste noch heuer ihre
Kapitalbasis stärken: Informierte Kreise rechnen damit, dass die Bank im
November neue Aktien für rund 1 Mrd. Euro ausgeben wird. Dieser Schritt
erscheine notwendig, als die Bank wohl nicht das Risiko eingehen werde,
denselben Betrag beim Staat aufzunehmen, wenn zum einen die Verzinsung höher
als 8 Prozent ist und zudem das Risiko besteht, dass die zugeführten Mittel
in Form von Hybridkapital nicht Tier 1-fähig sind.