Von der tschechischen Tochter fließen 559 Mio Euro nach Wien.
Die tschechische Tochter der Erste Group, Ceska sporitelna (CS), schüttet heuer den Gesamtgewinn 2008 in der Höhe von 15,8 Mrd. Kronen (569 Mio. Euro) aus. 15,5 Mrd. Kronen oder 559 Mio. Euro gehen davon an die Erste Group, die 98 Prozent an der tschechischen Tochter hält. Im Vergleich zum Vorjahr fiel heuer die Ausschüttung dreimal höher aus. Im Gegenzug gewährt die Erste ihrer Tochter ein Darlehen von rund 240 Mio. Euro, berichtete das "Wirtschaftsblatt" am Freitag.
Die Injektion aus Tschechien werde die Kernkapitalquote der österreichischen Mutterbank verbessern, allerdings trage die Dividende nur zu einem geringen Maße bei, die Quote auf internationales Niveau zu heben. Daher will die Erste Group das Kernkapital um 2,7 Mrd. Euro durch staatliches und privates Geld erhöhen. Der Börseprospekt wird für Ende April erwartet, so die Zeitung.
Um ihre Liquidität zu erhöhen, hat die Erste staatsgarantierte Anleihen im Wert von 2,5 Mrd. Euro emittiert. Der Rahmen für diese Emissionen liege laut der Erste Group bei 6 Mrd. Euro. Auch andere Banken folgten diesem Beispiel. Marktkenner rechnen jedoch damit, dass österreichischen Banken bald Schwierigkeiten bekommen dürften, weitere Anleihen wegen mangelnder Nachfrage zu platzieren. Erst kürzlich haben bereits zwei Institute ihre Emission wegen geringer Nachfrage verschoben. Laut dem "Wirtschaftsblatt" soll es sich dabei um die Hypo Group Alpe Adria und die Kommunalkredit handeln.