Nach einer Patt-Stellung beim Agrarministertreffen trifft nun die Kommission Entscheidung =
In der Europäischen Union werden voraussichtlich bald drei neue Genmais-Sorten importiert werden dürfen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung der europäischen Agrarminister über die Zulassung von zwei Sorten des US-Konzerns Monsanto (MON 88017 und MON 89034) sowie einer Sorte von Pioneer (USA).
Grünes Licht
Wie üblich gab es bei der Abstimmung der
Minister ein Patt von Gegnern, Befürwortern sowie Ländern, die sich der
Stimme enthielten. Da die Europäische Lebensmittelbehörde Efsa die Sorten
zuvor für unbedenklich erklärt und ihre Zulassung empfohlen hatte, dürfte
die EU-Kommission demnächst grünes Licht geben.
Kein Anbau
Grundsätzlich geht es um den Import
zur Verarbeitung in Lebens-und Futtermitteln, nicht um den Anbau.
Angebaut wird in einigen europäischen Ländern derzeit nur die Sorte MON 810.
EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel sprach sich für eine rasche
Zulassung aus, da sonst ein Mangel an Futtermitteln drohe. Im Sommer war
Tierfutter aus den USA wegen Spuren nicht zugelassener Gensorten in Europa
abgewiesen worden.
"Österreich ist im Anbau gentechnikfrei und das wird auch so bleiben. Bei uns besteht weder Bedarf, noch Nachfrage oder Notwendigkeit, gentechnisch verändertes Saatgut anzubauen", betonte Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich (V) anlässlich des Ministertreffens in einer Aussendung. Er fordere eine Änderung der Gesetze, dahingehend, dass jeder EU-Mitgliedsstaat selbst über die Ausbringung von gentechnisch verändertem Saatgut entscheiden dürfe.