Vor dem Weltfinanztreffen wollen sich die 27 EU-Staaten in Sachen Begrenzung von Boni akkordieren.
Eine Woche vor dem Weltfinanzgipfel in den USA treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union am Donnerstag in Brüssel. Bei einem informellen Arbeitsessen um 19.00 Uhr wollen die 27 EU-Staaten eine gemeinsame Linie für die Verhandlungen der G-20-Staaten in Pittsburgh am 24. und 25. September festlegen.
Boni für Manager am Tapet
Im Zentrum steht die Frage nach
einer Begrenzung von Manager-Prämien, gegen die Großbritannien und die USA
noch Vorbehalte haben. Der schwedische EU-Ratsvorsitz will außerdem über
Strategien gegen die überbordenden Haushaltsdefizite beraten.
Weiteres Thema des Sondergipfels ist die Finanzierung des geplanten Welt-Klimaabkommens, das im Dezember im dänischen Kopenhagen geschlossen werden soll.
EU notfalls allein
Die EU muss - findet Eurogruppen-Chef
Jean-Claude Juncker - notfalls alleine vorangehen. Falls die USA beim Thema
der Boni nicht mitzögen, dürfe das die Europäer nicht aufhalten. Irgendwann
könnten sich die Amerikaner diesem Vorgehen nicht mehr verschließen.
Malus-System
Laut Juncker sind einige EU-Mitgliedsstaaten auch
einem Malus-System für Banmanager nicht mehr abgeneigt. Wenn die
langfristige Geschäftsentwicklung der jeweiligen Bank nicht entspricht,
sollten auch die Zahlungen an die Manager zurückgedreht werden können.
Bankenwachstum stoppen
Der luxemburgische Ministerpräsident
erwartet sich vom Sondergipfel auch Fortschritte bei der Begrenzung der
Bankengröße. Man dürfe Banken nicht einfach so weit wachsen lassen, dass sie
bei Schwierigkeiten Staaten erpressen können. Das könnte etwa über höhere
Eigenkapitalanforderungen bei wachsender Größe der Bank geschehen.
Obama gegen Grenzen
Beim G-20-Gipfel in Pittsburgh kommt es
voraussichtlich zu Differenzen zwischen den USA und europäischen Ländern.
US-Präsident Barack Obama wird sich gegen eine Höchstgrenze für
Manager-Gehälter aussprechen.