Weitere Anstiege weden erwartet.
Der Euro hat am Mittwoch die Marke von 1,50 US-Dollar geknackt. In der Spitze legte die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 1,5017 Dollar zu. Gegen 18 Uhr kostete der Euro 1,5007 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs Mittwochmittag noch auf 1,4921 (Dienstag: 1,4971) Dollar festgesetzt. Der Dollar war 0,6702 (0,6680) Euro wert.
Eine freundliche Eröffnung der US-Börsen trieb den Euro nach mehreren Anläufen schließlich auf den höchsten Stadem Sommer 2008. Im Juli 2008 hatte der Euro mit 1,6038 Dollar einen Rekordstand erreicht.
"Der Dollar wird durch ein ganzes Bündel an Themen latent unter Druck gehalten", sagte Devisenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Neben der extrem expansiven Geldpolitik der US-Notenbank sei es die hohe Staatsverschuldung sowie die Diskussionen über die Rolle des Dollar als Weltreservewährung. Darüber hinaus bestehe weiterhin ein Gleichlauf mit den Aktienmärkten. Mit dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Dollar ist aus Sicht von Umlauf nun der Weg für weitere Gewinne des Euro frei.
Niedriges Zinsniveau schwächt Dollar
Ein wichtiger Grund für
die seit Monaten schwächelnde US-Währung sind die rekordniedrigen Leitzinsen
in den USA und eine steigende Risikobereitschaft der Anleger. Im Zuge der
Finanz- und Wirtschaftskrise hat die US-Notenbank den Leitzins von 5,25
Prozent im Herbst 2007 auf aktuell fast null Prozent reduziert. Investoren
und Spekulanten nehmen dieses Nullzinsniveau zum Anlass, günstige Kredite in
den USA aufzunehmen und die entsprechenden Mittel in anderen Ländern
anzulegen. Dies stützt die jeweiligen Anlage-Währungen und schwächt den
Dollar. Darüber hinaus wird der Dollar auch als weltweite Reservewährung von
der sich verstärkenden Erholung der Weltwirtschaft belastet.