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Europa überholt USA bei Übernahmen und Fusionen

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Eine Studie beweist, nun hat Europa die USA im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen überholt. Die zweite Jahreshälfte ist stark von der Kreditkrise geprägt.

Im weltweiten Geschäft mit Übernahmen und Fusionen hat Europa 2007 laut einer Studie erstmals seit fünf Jahren die USA überholt. In Europa seien im laufenden Jahr Käufe und Zusammenschlüsse im Gesamtwert von 1,764 Bill. Dollar (532.441 Mrd. Euro) angekündigt worden und damit ein Drittel mehr als im Vorjahr, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Datenanbieters Thomson Financial hervorgeht.

In den USA betreuten die Investmentbanken Transaktionen in einem Gesamtwert von 1,556 Bill. Dollar (plus 5,5 Prozent). Weltweit ist das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen im laufenden Jahr um ein Fünftel auf den Rekordwert von 4,342 Bill. Dollar gestiegen.

Die zweite Jahreshälfte war stark von der Kreditkrise geprägt. Weltweit gingen die Käufe und Zusammenschlüsse nach einem Rekord in den ersten sechs Monaten im zweiten Halbjahr um 27 Prozent zurück. In den USA brach das Geschäft gar um knapp die Hälfte ein, in Europa lag der Rückgang bei knapp einem Fünftel.

Im Beratungsgeschäft konnte die US-Investmentbank Goldman Sachs weltweit ihre Position als Spitzenreiter gemessen am Volumen der Geschäfte behaupten, gefolgt von Morgan Stanley und der Citigroup. Die Deutsche Bank, die als einziges deutsches Institut in den Top-10 auftaucht, verbesserte sich um zwei Plätze auf Rang sieben. In Europa belegte der deutsche Branchenprimus Rang sechs - im Vorjahr war es noch Rang acht. In Deutschland musste die Deutsche Bank ihre Führungsposition aber an Goldman Sachs abgeben.

Unter den europäischen Ländern stand Großbritannien besonders im Visier der Käufer. Hier wurden Transaktionen im Wert von 566 (2006: 333) Mrd. Dollar angekündigt. Nach den Niederlanden, Spanien und Frankreich steht Deutschland an fünfter Stelle. Mit bekanntgegebenen Fusionen und Firmenübernahmen in Höhe von insgesamt 140 (136) Mrd. Dollar verzeichnete Deutschland dabei ein Acht-Jahres-Hoch. Der größte Deal, an dem ein deutsches Unternehmen beteiligt war, war die 18,4 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Zementherstellers Hanson durch HeidelbergCement im Mai dieses Jahres. Die Deutsche Bank, Rothschild und Hoare Govett fungierten dabei als Finanzberater.

Die Zahl der Börsengänge lag in Europa in 2007 bisher bei 433. Dabei wurden Rekorderlöse von 107 Mrd. Dollar eingefahren - acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die Deutsche Bank setzte sich an die Spitze der Liste der mit Börsengängen beauftragten Banken - im Vorjahr hatte sie noch Platz fünf belegt. In Deutschland stieg die Zahl der Börsengänge mit einer Summe von zehn Mrd. Dollar und 39 Emissionen auf ein Sieben-Jahres-Hoch. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Anstieg um 0,2 Prozent. Der größte Börsengang war der von Tognum mit einem Wert von 2,7 Mrd. Dollar, gefolgt von der Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) mit knapp 1,7 Mrd. Dollar.

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