In der Krise
Europäer trinken weniger Alkohol
20.08.2009
Auch der Absatz von Erfrischungsgetränken ist rückläufig.
Die Wirtschaftskrise scheint die West-Europäer zumindest beim Alkoholkonsum zu einem gesünderen Leben zu zwingen: In der ersten Jahreshälfte 2009 ging der Bierverbrauch um mehr als vier Prozent oder 580 Millionen Liter zurück, heißt es im am Donnerstag veröffentlichten "Canadean's Quarterly Beverage Tracker". Bei alkoholischen Getränken insgesamt machte der Rückgang 3,5 Prozent aus. Aber auch der Absatz von Erfrischungs- und Milchgetränken war um ein Prozent rückläufig, während es bei heißen Getränken einen minimalen Anstieg gegeben habe.
Menschen gehen weniger oft aus
Dass im Schaltjahr 2008 das erste
Halbjahr einen Tag mehr hatte, könne den Rückgang nicht erklären. Vielmehr
zeige sich, dass Kunden in der ganzen Region sparen und, Bars, Kneipen und
Restaurants meiden. "Menschen trinken weniger Bier, wenn sie weniger oft
ausgehen", meint man bei Canadean. "In einigen Bereichen" hätten auch
Rauchverbot und steigende Steuern die Abstinenz verstärkt. Insbesondere in
den Niederlanden sei der Bierkonsum nach Steuererhöhungen und der Einführung
eines Rauchverbots um neun Prozent gefallen.
Mehr heiße Getränke
Aus Kostengründen werden wohl mehr
heiße Getränke konsumiert, weil diese "eine relativ wirtschaftliche Art
darstellen, um sich zu erfrischen". Das Kostenthema zeige sich bei allen
Erfrischungsgetränken: Die Absatzmenge laufe stabil, der Wert sinke aber,
weil Konsumenten ihr Haushaltsbudget einschränken.
Für das ganze Jahr erwartet Canadean einen Rückgang des Bierverkaufs um drei Prozent, der Getränkekonsum insgesamt soll um gut ein Prozent zurückgehen.