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Ex-Bawag-Vorstand: 'Ich war Elsners Widerpart'

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Seine Rolle im BAWAG-Debakel hat Ex-Vorstandsdirektor Büttner am Dienstag vor dem Banken-U-Ausschuss geschildert.

"Ich war im BAWAG-Vorstand allein gegen alle", sagte Christian Büttner zu den Vorgängen im Jahr 1998, als Verluste aus Spekulationsgeschäften auf Vorschlag von Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner durch Wertgegenstände besichert wurden.

Nichts gegen Elsner unternommen
Trotz seiner Bedenken zu Elsners Vorgehen hatte Büttner nichts unternommen - auch unter Vertrauen auf die Expertise der Wirtschaftsprüfer, wie er nun betonte. "Ich habe die Rolle des Widerpart von Elsner gespielt, es hat mir nichts genutzt", resümierte Büttner bei der Befragung durch die Abgeordneten.

Zehn Jahre lang Vorstandsdirektor
Büttner war zehn Jahre lang BAWAG-Vorstandsdirektor, nämlich vom 1. Mai 1996 bis zum 30. April 2006. Im Zuge des Auffliegens des Skandals um die Spekulationsverluste wurde er vom Aufsichtsrat per Ende April 2006 mit drei weiteren BAWAG-Vorständen vorzeitig abberufen. In der Causa BAWAG ist Büttner einer der Angeklagten.

"Als Einziger im Vorstand Nein gesagt"
Im Jahr 1998 seien im Vorstand 600 Mio. Euro Verlust aus Karibik-Geschäften von Wolfgang Flöttl bekannt geworden. Der damalige BAWAG-Generaldirektor Elsner habe den Vorschlag gemacht, das bestehende Obligo durch die Besicherung von Wertgegenständen zu sichern. "Ich habe als Einziger im Vorstand Nein gesagt", so Büttner. "Sie können sich vorstellen, was das bedeutet."

Vertrauensbruch und Bonus-Kürzung
In Folge sei es zu einem "Vertrauensbruch" gekommen. "Ich war einige Zeit kalt gestellt", sagte Büttner. Neben dieser Ausgrenzung sei auch sein Bonus im Frühjahr 1999 gekürzt worden. Prüfer und der Vorstand seien selber nach Zürich gefahren um sich über die Werthaltigkeit der Bilder Flöttls, die zur Besicherung eingesetzt wurden, zu informieren. Erst dann will Büttner sein OK gegeben haben.

Nach dem Verlust war Feuer am Dach
Als im Jahr 2000 Wolfgang Flöttl einbekannte, dass er das ihm anvertraute Geld verloren habe, "war natürlich Feuer am Dach", so Büttner über das Auffliegen der Karibik-Spekulationsverluste. Er habe zwei weitere BAWAG-Vorstände hinter sich versammelt, nämlich Hubert Kreuch und Josef Schwarzecker, und zu Dritt habe man angekündigt, die Unterschrift auf der Bilanz zu verweigern.

"ÖGB-Garantie hat BAWAG gerettet"
Der ÖGB habe sich dann entschlossen, als Eigentümer eine Garantie für die "schlechten Forderungen, die zu Wertberichtigungen führen könnten", abzugeben. Mit der Garantie habe man die Rettung der Bank bewirkt. Die Wirtschaftsprüfer seien in diese Lösung eingebunden gewesen.

AMIS-Pleite am Montag besprochen
Zuletzt war am Montag über die AMIS-Pleite gerdet worden, bei der 16.000 Anleger, darunter 10.000 Österreicher, um ihre Ersparnisse gebracht wurden und 70 Mio. Euro verschwunden sind. Die geschädigten Anleger bzw. ihre Anwälte werfen der FMA "eklatantes Versagen" vor.

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