ÖSTEREICH-Interview
Ex-Finanzminister Lacina zeichnet Ernst der Lage
17.09.2008
Die US-Finanzkrise hat weltweite Auswirkungen - auch auf Österreich: Ex-Finanzminister Lacina erläutert in ÖSTERREICH, welche.
ÖSTERREICH: Wie bewerten Sie die Lage an den internationalen
Finanzmärkten?
Ferdinand Lacina: Die Situation ist ziemlich
ernst. Es sind noch weitere Turbulenzen in der Finanzwirtschaft zu erwarten.
Das hat natürlich auch Folgen für die Realwirtschaft.
Welche?
Auch in Europa wird sich das Wachstum weiter
abschwächen. In Österreich wird es als erste die Exportwirtschaft zu spüren
bekommen. Dann alle Branchen, wo rasch gespart werden kann, etwa der
Tourismus.
Ist ein Ende der Krise absehbar?
Das begleitet uns noch
Monate bis Jahre. Es gibt einen Vertrauensverlust in der Finanzwirtschaft,
der langsam auf die Öffentlichkeit durchschlägt.
Welche Gegenmaßnahmen gäbe es?
Konjunkturpolitik
müsste wieder erfunden werden. Eine schnelle Steuerreform wäre gut, die
Binnenkaufkraft muss gestärkt werden. Und es braucht Konjunkturprogramme auf
europäischer Ebene.