Der verhaftete ehemalige deutsche Siemens-Manager wartet in Wels auf seine Auslieferung nach Deutschland.
Der ehemalige deutsche Siemens-Manager, der vergangene Woche in Oberösterreich verhaftet worden ist, befindet sich nach wie vor in Übergabehaft in Wels. Er soll in den kommenden Tagen nach Deutschland - voraussichtlich an Mittwoch - ausgeliefert werden, sagte ein Sprecher des Landesgerichts Wels.
Gelder teilweise veruntreut
Laut Zeitungsberichten hätte der deutsche Staatsbürger ein Gelddepot verwalten sollen, um geheime Bankkonten für verbotene Schmiergelder aufzufüllen. Tatsächlich soll er die Gelder jedoch zumindest zum Teil veruntreut haben. Die Ermittler hatten vergangenen Mittwoch sein Haus durchsucht und Beweismaterial beschlagnahmt, das laut "Kronen Zeitung" angeblich den Diebstahl von 20 Mio. Euro bestätigen soll.
Hintergrund
Vergangenen Mittwoch hatten im Zusammenhang mit den Untreuevorwürfen mehr als 270 Polizeibeamte, Staatsanwälte und Steuerfahnder in einer groß angelegten Razzia die Konzernzentrale in München, 30 weitere Siemens-Standorte sowie Privatwohnungen in Deutschland und Österreich durchsucht. Ermittelt wird gegen zwölf Verdächtige. Fünf, darunter ein früherer Siemens-Bereichsvorstand, wurden verhaftet, davon einer mittlerweile wieder freigelassen. Drei Verdächtige sollen bereits gestanden haben.