VW-Affäre

EX-VW-Betriebsratschef Volkert verhaftet

21.11.2006

Klaus Volkert war im Sommer 2005 wegen Korruption und Lustreisen auf Firmenkosten zurückgetreten.

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In der VW-Affäre ist der frühere Betriebsratschef Klaus Volkert verhaftet worden. Volkert war im Sommer 2005 wegen der Verstrickung in die Affäre um Korruption und Lustreisen auf Firmenkosten zurückgetreten.

Verdunklungsgefahr
Es bestehe Verdunkelungsgefahr, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. Volkert sei am Dienstag von Beamten des Landeskriminalamtes festgenommen worden und sitze in Untersuchungshaft. Der einst mächtige Betriebsratschef war im Sommer 2005 wegen der Verstrickung in die Affäre um Korruption und Lustreisen auf Firmenkosten zurückgetreten.

Hintergrund der Inhaftierung sind laut Staatsanwaltschaft Angaben des Mitbeschuldigten Klaus-Joachim Gebauer. Volkert und sein Anwalt sollen den früheren VW-Personalmanager bedrängt haben, seine bisherigen Angaben zur Rolle Volkerts in der Affäre zu Gunsten des früheren Betriebsratschefs abzuschwächen. Gebauer soll angeboten worden sein, ihm einen kostenlosen Verteidiger zu schaffen und dafür zu sorgen, dass Gebauer keine Zahlungen an seinen bisherigen Rechtsbeistand zu leisten brauche. Zudem bestehe der Verdacht, dass Volkert Gebauer oder andere Beteiligte zu einer wahrheitswidrigen Aussage

Anklage gegen Hartz
Mitte November hatte die Behörde Anklage gegen den früheren VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz erhoben. Dem prominenten Manager wird Untreue in 44 Fällen und unrechtmäßige Begünstigung von Betriebsräten zur Last gelegt. Allein Volkert habe von 1994 bis 2005 von Hartz neben seinem Gehalt so genannte "Sonderbonuszahlungen" von insgesamt fast zwei Mio. Euro erhalten, ohne dass dies bei VW offengelegt worden sei. Auch Volkerts Geliebter habe Hartz hohe Summen ohne Gegenleistung zugeschanzt.

Schmiergeld
Die VW-Affäre war im Juni 2005 ins Rollen gekommen. Als Schlüsselfiguren gelten Ex-Skoda-Personalchef Helmuth Schuster und der frühere VW-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer. Sie sollen Schmiergeld verlangt und mit Hilfe eines weltweiten Netzes von Tarnfirmen Geld auf eigene Konten umgeleitet haben, das eigentlich VW zugestanden hätte.

Vergnügungsreisen und Partys
Später wurden auch Vergnügungsreisen und Partys bekannt, die etwa über Blankoschecks bei VW abgerechnet wurden. Unter anderem sollten damit Betriebsräte auf Unternehmenslinie gehalten werden.

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