Die Milchbauern verlangten beim Bundskanzler nur faire Preise und keine Subventionen.
Bundeskanzler Werner Faymann (S) zeigte sich im Anschluss an ein Gespräch mit vertretern der IG Milch betroffen, wie dramatisch sich die Situation für die Milchbauern derzeit darstelle und hat Hilfe zugesagt. Mit einem Milchpreis von 25 Cent könnten viele Bauern nicht mehr leben, so der Bundeskanzler. "Ein Minus von 40 Prozent beim Preis will kein Arbeiter und auch kein Bauer", sagte er. Daher werde er die Vorschläge der IG Milch mit Vertretern der Landwirtschaft und in der Regierung besprechen. Im Gegenzug will die IG Milch vorerst ihre Protestaktionen aussetzen.
Saldierung als größtes Problem
Als größte Probleme
haben die Milchbauern der IG Milch, einer Vereinigung von etwa 4.000
heimischen Milchbauern, dem Bundeskanzler die sogenannte Saldierung (das
Abrechnungs- und Sanktionssystem bei einer Überlieferung der zugeteilten
Milchmenge) und die mangelhafte Kennzeichnung von Lebensmitteln beschrieben.
Ziel müsse sein, die Milchmenge durch ein Aussetzen der Saldierung zu
reduzieren und eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel einzuführen,
erzählte Faymann aus dem Gespräch.
"Wenn einige unter dem Milchkontingent bleiben, können andere mit einer Überlieferung spekulieren", zeigte auch Faymann Verständnis für die Kritik am österreichischen Saldierungssystem. Besprochen habe man zudem eine verstärkte Imagekampagne für heimische Milch und Milchprodukte.
Die Vorschläge der IG Milch werde der Bundeskanzler nun von seinen Juristen prüfen lassen und der IG Milch über die Ergebnisse berichten. Nach Meinung der IG Milch habe Österreich hier Spielräume, "und das werden wir prüfen", sagte der Bundeskanzler.
Faire Preise statt Subventionen
"Überrascht" zeiget sich der
Bundeskanzler, dass sich die IG Milch-Vertreter "keine weiteren Subventionen
gewünscht haben" und "nur faire Preise" wollten. Vor dem Engagement der IG
habe er, Faymann, "großen Respekt", denn "das ist der richtige Weg".