Die Politik sucht Wege aus der Wirtschaftskrise: Kommenden Donnerstag findet im Kanzleramt ein Autogipfel statt.
Am kommenden Donnerstag findet am Nachmittag im Bundeskanzleramt ein Spitzentreffen von Politikern, Sozialpartnern, Wissenschaftlern und Managern statt, in dem Maßnahmen für die in der derzeitigen Krise besonders "gebeutelte" Zulieferindustrie diskutiert werden.
In der Branche, die in Österreich direkt und indirekt geschätzte 170.000 Menschen beschäftigt, waren Tausende Menschen auf Kurzarbeit, die Arbeitslosenzahlen wuchsen gegenüber dem Vorjahres-Dezember um beinahe 50 Prozent. Ein guter Teil des im Dezember verbuchten Anstiegs bei den arbeitslosen Zeitarbeitern ist Folge der Auftragslücke in der Autoindustrie.
Kanzler und Vizekanzler laden ein
"Gastgeber" des Treffens sind
Bundeskanzler Faymann (S), und Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll
(V), auch die ressortzuständigen Minister Reinhold Mitterlehner (V) und
Rudolf Hundstorfer (S) werden teilnehmen. Von Seite der
Wirtschaftswissenschaftler dürften Karl Aiginger (Wifo) und Ulrich Schuh
(IHS) teilnehmen. Selbstverständlich sind auch die Sozialpartner eingeladen.
Aus der Industrie dürften Siegfried Wolf (Magna), Wolfgang Eder
(voestalpine), Stefan Pierer (KTM/Cross) kommen sowie Dutzende Manager
mittelständischer Unternehmen. Vom Autohandel kommt Alfred Stadler (Denzel).
Auch das AMS dürfte mit Johannes Kopf vertreten sein.
Diskutierte Maßnahmen umfassen u.a. eine Reform bzw. Erweiterung der Kurzarbeit, die stärker als bisher für Qualifizierung genutzt werden soll. Die kleineren Betriebe, denen die Regelungen für die Kurzarbeit zu "starr", wollen eine Art "Sicherungsgeld" vom AMS, das es erlauben soll, die Beschäftigten über die auftragsarme Zeit im Betrieb zuhalten. Der Autohandel, aber auch z.B. der ARBÖ hat sich für die schon seit längerem geforderte Verschrottungsprämie stark gemacht. Es bestehen jedoch Zweifel darüber, wie wirksam ein solcher Zuschuss für die Zulieferindustrie wäre.